Freitag, 2. Dezember 2022

Erlen. Die Pantec-Gruppe errichtet in Erlen ein Technologiezentrum. Ab November 2023 soll es die bisher genutzten Lokalitäten in Kradolf und Bischofszell ersetzen. 

Der Grossaufmarsch beim Spatenstich am Mittwochnachmittag entsprach der Bedeutung des Bauvorhabens. Binnen Jahresfrist entsteht auf einem 13 000 Quadratmeter grossen Areal neben der Firma Lista die neue Betriebsstätte der Pantec GS Systems AG. Diese gehört seit 2007 zur Pantec-Gruppe, die ihren Hauptsitz im liechtensteinischen Ruggell hat, derzeit 110 Personen beschäftigt und jährlich rund 30 Millionen Franken erwirtschaftet. Die Investitionen für den Neubau im AachThurLand belaufen sich auf 11 Millionen Franken. 

Internationale Kundschaft

Das familiengeführte Unternehmen mit Niederlassungen in Lindau und Shanghai ist in einem hochspezialisierten Geschäftsbereich tätig: Es entwickelt und fertigt Maschinen und Lösungen für die Veredelung von Verpackungen und Etiketten, beispielsweise für Weine und Spirituosen, aber auch für Süsswaren und Kosmetika. Beliefert werden Kunden rund um den Globus. Die Pantec GS Systems AG beschäftigt im Kradolfer Teigi-Komplex und im Bischofszeller Gewerbepark Papieri momentan 30 Leute. Mit der Zusammenlegung der beiden Standorte werden in Erlen vorerst 50 Arbeitsplätze geschaffen. 

Hohe Erwartungen

Vom Umzug nach Erlen verspricht sich das Unternehmen viel. «Wir werden die Vermarktung, Entwicklung und Montage zusammenlegen. Die neue Montagehalle samt Bürotrakt bietet uns ein modernes, attraktives Umfeld und Sicherheit für nahtlose Arbeitsabläufe», erklärt Geschäftsführer René Abächerli. Ausserdem eröffne der neue Standort die Chance für eine künftige Expansion. Die Nutzfläche in der eingeschossigen Montagehalle beträgt rund 2400 Quadratmeter, für Büros (Verwaltung und Engineering), Sozialräume und eine Cafeteria im zweigeschossigen Anbau stehen weitere 660 Quadratmeter zur Verfügung. Die rasche Erstellung der Montagehalle wird durch die Verwendung von Fertigbetonelementen ermöglicht. Das Gebäude wird laut Projektleiter Benedikt Geier auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton errichtet. Auf diese Weise könnten allfällige Vibrationen während Belastungstests vom Rest des Gebäudes und vom Untergrund ferngehalten werden. Der Bauherrschaft ist nicht nur eine rasche Realisierung des Projekts wichtig, sondern auch der ökologische und nachhaltige Charakter desselben. So werden für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung zwei Luftwärmepumpen zum Einsatz kommen, während eine Photovoltaikanlage (265 kWp) auf dem extensiv begrünten Flachdach den Strom liefern wird. Die Hallenfassade besteht aus gedämmten Wandkassettenprofilen. Ladestationen für Elektrofahrzeuge von Mitarbeitenden und Kunden sind ebenfalls vorgesehen. 

Positive Vorzeichen

Für die Bauherrschaft gab es anlässlich des Spatenstichs Komplimente zuhauf. Als Vertreter der Firma i+R Industrie- & Gewerbebau AG aus St. Margrethen, die als Generalunternehmerin auftritt, stellte Eckehard Schöch fest, dass es in der momentanen Situation nicht selbstverständlich sei, so viel Geld in ein Projekt zu investieren. Alle Vorzeichen für ein Gelingen seien positiv. Schöch betonte auch den Umstand, dass die Arbeiten zur Hauptsache an Firmen aus der Region vergeben wurden. Gemeindepräsident Thomas Bosshard verbarg nicht seinen Stolz darüber, dass sich ein international tätiges Unternehmen wie die Pantec-Gruppe für Erlen als Standort für das neue Technologiezentrum entschieden hat. Mit Blick auf die namhaften Betriebe in der Gemeinde konstatierte Bosshard zusammenfassend die Existenz «seriöser Firmen in einem serösen Umfeld». Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit der Pantec GS Systems AG. In seiner Funktion als CEO der Pantec-Gruppe bedankte sich Reinhard Braun beim Gemeindepräsidenten für die konstruktive Art und Weise, wie das grosse Bauvorhaben in die Wege geleitet worden sei. 

Georg Stelzner