Freitag, 24. Juli 2020

Riedt. Von morgens bis abends dreht sich bei den 13 Mädchen und zwei Jungs alles um ihr liebstes Hobby: Im Sommerreitlager des Reitstalls HPR-Feldheim begegnen sich Kinder und Ponys mit Liebe und Respekt.  

In gerader Linie führen die Kinder ihre Ponys und Kleinpferde bis zum Haltepunkt, öffnen dort behutsam einen Regenschirm, ohne das Tier zu erschrecken, und schliessen ihn wieder. Bodenarbeit nennt sich dieser Teil der Ausbildung, erklärt Angelica Nischelwitzer. Es ist das 52. Reitlager für Kinder und Jugendliche, das sie zusammen mit ihrem Mann Thomas Bosshard, ihren zwei Lernenden und weiteren Helfern durchführt. Die Reitlager im Stall Feldheim dauern von Mittwoch bis Samstag. Es gibt eines an Pfingsten, das in diesem Jahr ausfallen musste, zwei im Sommer und eines Herbst. 

Sport und Spass 

Im Lager kümmern sich die Kinder um die Ponys, reiten, helfen beim Ausmisten, spielen, essen, und die meisten Lagerteilnehmenden schlafen auch dort. «Die Kinder sind im Alter zwischen sechs und elf Jahren. Es kommt vor, dass einzelne Kinder Heimweh haben. Da ist es dann besser, wenn sie zuhause schlafen können», sagt Angelica Nischelwitzer. Einige er jungen Reiterinnen und Reiter nutzen die Gelegenheit, um im Sommerlager ein Reitsportabzeichen von Jugend und Sport zu erlangen. Mit diesem Ziel vor Augen packen sie die Theorie- und Reitlektionen besonders fokussiert, aber nicht verbissen an. Es bleibt immer genügend Zeit, um ihre Ponys zu tätschlen und zu streicheln. Ein Mädchen erklärt, dass es die Ferien jetzt, gäbe es die Coronapandemie nicht, mit seiner Familie in Spanien verbrächte. «Aber das Reitlager ist viel besser!», strahlt sie. Am letzten Tag des Lagers dürfen alle Kinder ihren Eltern an einer Vorführung präsentieren, was sie in diesen Tagen gelernt haben.  

Abenteuerlicher Zugang

Bevor Angelica Nischelwitzer mit dem Kochen des Mittagessens beginnt – ja, auch das gehört zu ihren Aufgaben während des Sommerlagers – führt sie noch kurz durch den Schlafraum der Kinder. Um dorthin zu gelangen, muss man über die Heuballen des Futterlagers klettern. «Die Kinder lieben das», lacht die Reitlehrerin. Auf den Matratzen sind die bunten Schlafsäcke der Kinder ausgebreitet. An der Decke des Raumes ist ein Beamer angebracht, denn an einigen Abenden wird der Raum für die Lagerteilnehmenden zum Kinosaal. Abends übernimmt jeweils Thomas Bosshard die Lagerleitung. «Allzu viele Aktivitäten bereite ich aber nicht vor, meist bringen die Kinder sowieso eigene Ideen ein», sagt er. 

Hannelore Bruderer