Freitag, 31. Juli 2020

Zihlschlacht. Es sind nicht die Beach Boys, die im Wohnheim für «Good Vibrations» sorgen. Es ist ein Klangbett, an dessen Unterseite zahlreiche Saiten angebracht sind. Das hölzerne Bett ist ein wichtiger Bestandteil der mit Erfolg angewandten Klangtherapie. «Wachkomapatienten und Menschen, denen eine Verkrampfung zu schaffen macht, finden durch die spürbaren Vibrationen Entspannung», erklärt Institutionsleiter Marcel Jenni. Der Gemeinnützige Frauenverein Sulgen hat beschlossen, diesmal das Wohnheim Sonnenrain respektive dessen Klangtherapie mit dem Erlös aus dem alljährlich stattfindenden Kerzenziehen in der Vorweihnachtszeit finanziell zu unterstützen. Vereinspräsidentin Claudia Stäheli übergab anfang Monat einen Check im Wert von 3000 Franken. Gemeinsam mit Rosmarie Künzler, der Leiterin des Kradolfer Kerzenziehens, liess sie sich die Funktionsweise und Wirkung des Klangbetts demonstrieren. Verena Ullrich, die auf dem Klangbett «spielte», schwört auf diese Methode. «Die Wirkung ist sofort zu erkennen. Die Gesichtszüge der zu therapierenden Person entspannen sich und es stellt sich eine innere Ruhe ein», erklärt die Betreuerin. Marcel Jenni freut sich über die Spende aus Sulgen: «Eine wirklich lässige Sache! Es gibt etliche Dinge, bei denen wir auf eine solche Unterstützung angewiesen sind. Unser ganzer Musikbereich wäre zum Beispiel nicht über das Budget zu finanzieren.» Einem Wunsch des Frauenvereins entsprechend, wird die Spende in den Ausbau der Klangtherapie investiert.

Wohnheim Sonnenrain

Das Wohnheim Sonnenrain an der südlichen Peripherie von Zihlschlacht gibt es seit 1997. Es bietet Menschen, die durch eine Krankheit oder einen Unfall eine Schädel-Hirn-Verletzung erlitten haben, nach erfolgter Rehabilitation ein dauerhaftes oder temporäres Zuhause und eine Beschäftigungsmöglichkeit. Im Wohnheim leben derzeit 43 Frauen und Männer im Alter von 25 bis 80 Jahre. In Kreuzlingen besteht eine Aussenwohngruppe, in der weitere sieben Personen leben. Eine 1994 gegründete Stiftung fungiert als Trägerschaft. Seit Juni 2019 ist Marcel Jenni der Institutionsleiter.

(st)