Freitag, 27. April 2018
Bürglen. Nicht nur das über dem Wasser, auch das im Wasser ist in diesem Jahr neu, wenn die Mitglieder des Flossclubs Wasserflöh aus Moos am Mammut-Flossrennen auf Sitter und Thur an den Start gehen.
Erfolge konnten die Flösser aus Moos schon viele feiern: letztes Jahr gewannen sie das Mammut-Flossrennen mit ihrem Sujet «Gian + Giachen im Unterland», und mit ihrem Floss mit den drei schweigenden Appenzellern hatten sie sogar einen Gastauftritt am «Nabada» im deutschen Ulm. Hinter diesen Erfolgen stehen jeweils gute Ideen, kreative Umsetzungen und viele, viele Arbeitsstunden.
Verbesserungen eingeplant
In den letzten Monaten stellten sich die Flösser einer zusätzlichen Herausforderung – sie fertigten einen komplett neuen Unterbau für ihr zweiteiliges Floss. Die Aufbauten sind zwar das, was die Zuschauer bewundern, der Unterbau ist aber die Basis, damit das Floss überhaupt fährt und manövrierbar ist. «Der Unterbau, mit dem wir letztes Jahr noch zum Sieg gefahren sind, ist um die fünfundzwanzig Jahre alt und hat schon viel mitgemacht», sagt Sacha Thür, Vizepräsident der «Wasserflöh». Deshalb, aber auch weil ein neuer Unterbau Chancen zu Verbesserungen eröffnet, haben sich die Flösser nach dem letzten Rennen entschieden, das Projekt «neuer Unterbau» anzupacken. Über 300 Stunden Fronarbeit haben sie von Oktober bis Februar dafür aufgewendet. Zu stemmen hatten die Flösser nicht nur die Neukonstruktion, sondern auch deren Finanzierung. Allein der Materialwert liege für die zwei je 8,5 Meter langen Unterbauten bei insgesamt rund 11 000 Franken, sagt Sacha Thür. «Da auf den Flossen der Originalitätsklasse am Mammut-Flossrennen keine Werbung stehen darf, ist es auch nicht einfach, Sponsoren zu finden. Wir sind deshalb sehr froh, dass uns die Metallbaufirma Kernen aus Buhwil, wo wir das Material eingekauft haben, grosszügig unterstützt hat. Zur weiteren Finanzierung hat jedes Mitglied zusätzlich zum jährlichen Mitgliederbeitrag mindestens 300 Franken beigesteuert. Und dann hoffen wir, dass wir an der Flosstaufe mit unserer Festwirtschaft noch einen weiteren Zustupf erwirtschaften können.»
Musikgrössen an Bord
Die Clubmitglieder sind zuversichtlich, dass sie der neue Unterbau sicher durch die nächsten 20 Jahre tragen wird. Um den Fortbestand des Clubs macht sich Sacha Thür keine Sorgen. Im letzten Jahr seien wieder fünf neue Mitglieder im Alter von anfangs zwanzig zu den Flössern gestossen. Sie wurden auch gleich mit der Umsetzung der aufwendigen Aufbauten eines Flossteils betraut. Das Motto in diesem Jahr heisst «Musigg i dä Schwiiz». Herzstück ist ein grosser, sich drehender Plattenspieler. Auf einer Bühne werden Schweizer Musikgrössen wie Hazy Osterwald, Bligg, Gölä, Paola, und Beatrice Egli zu sehen sein.
Hannelore Bruderer