Freitag, 25. Mai 2018

Bürglen. Der Pavillon, den die Musikgesellschaft Bürglen als Probelokal nutzen will, bleibt noch länger eingelagert. Die Suche nach einem geeigneten Grundstück gestaltet sich schwieriger als erwartet. 

Die Freude der Musikgesellschaft Bürglen war gross, als sie vor rund einem Jahr den Zuschlag für einen Pavillon erhielt, den die Schule Egnach zu verschenken hatte. Der Verein hatte sich dafür interessiert, da er sich ein Probelokal wünsche, das ihm jederzeit uneingeschränkt zur Verfügung steht. Vize-Präsident Roland Brand zeigte sich damals bei einem Interview mit dem Radiosender FM1 Today zuversichtlich, dass die Musikgesellschaft auch bald ein geeignetes Grundstück finden würde, wo der Pavillon hingestellt werden kann. Deshalb scheute der Verein auch den Aufwand nicht, das Gebäude, das über sanitäre Anlagen, Heizung und Strom verfügt, in seine Einzelteile zu zerlegen und nach Bürglen zu transportieren, wo es vorerst eingelagert wurde. 

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Der Optimismus des Vereins erhielt in den letzten Wochen jedoch einen Dämpfer. «Kurz vor der Ziellinie musste ein pfannenfertiges Projekt aus verschiedenen Gründen leider begraben werden», sagt Susi Jarz, die neue Präsidentin der MG Bürglen. Die Suche nach einem Grundstück, auf welchem der Pavillon bewilligungskonform errichtet werden kann, geht deshalb weiter. «Wir hoffen weiter auf die Unterstützung und das Wohlwollen aus der Bevölkerung und dass sich ein Landbesitzer bei uns meldet, der der Musikgesellschaft Bürgen in Form eines Baurechts einen Bauplatz überlassen würde», sagt Susi Jarz. 

Zu wenig freie Räume

Die MG Bürglen probt seit rund 30 Jahren im Saal des Werkhofs. Dieser wird jedoch auch für Anlässe und von anderen Vereinen genutzt und ist während vielen Wochen im Jahr durch das Militär belegt. «In diesen Fällen müssen wir uns jeweils um das Gastrecht in anderen Lokalitäten bemühen. Das wird zunehmend schwieriger», erklärt die Vereinspräsidentin. «So stehen zum Beispiel Schulräume und die Turnhalle ab dem neuen Schuljahr nur noch bedingt zur Verfügung. Sie sind ebenfalls stark belegt und Sondernutzungen sind deshalb kaum noch möglich.» Zudem sei der Umzug an einen alternativen Probeort mit einigem Aufwand verbunden, da auch jedes Mal das ganze Schlagwerk hin und her transportiert werden müsse. Es ist aber nicht nur diese nicht ganz optimale Situation, weshalb sich die Musikgesellschaft für einen geordneten Probebetrieb ein eigenes Lokal wünscht. Ein weiterer Grund, weshalb die MG Bürglen den Pavillon übernommen hat, ist die noch offene Zukunft des Werkhofs. Seit ein Sanierungsprojekt im Herbst 2015 von den Stimmbürgern abgelehnt worden ist, bestehen keine konkreten Pläne, in welcher Form der Werkhof und die sich darin befindenden Räumlichkeiten für andere Nutzungen in die Zukunft überführt werden.  

Zu viele Unsicherheiten

«Wir schätzen das seit Jahren bestehende Gastrecht in den Räumen der Gemeinde sehr und haben auch weiterhin Interesse daran, dass eine gute Lösung für alle gefunden wird», betont Susi Jarz. «Wir sind uns aber auch bewusst, dass es noch einige Jahre dauern kann, bis gemeindeeigene Räumlichkeiten in einem neuen Werkhof oder einem anderen Gebäude die Bedürfnisse unseres Musikvereins befriedigend abzudecken vermögen.» Aus diesem Grund hoffen die Mitglieder der Musikgesellschaft Bürglen, dass es doch noch mit einem Grundstück im Baurecht klappt und dass sie ihre Proben in ihrem Pavillon durchführen können, bis sich eine andere, zukunftssichere Lösung abzeichnet. Interessierte Landbesitzer sind gebeten, Kontakt aufzunehmen mit Vereinspräsidentin Susi Jarz unter E-Mail mgbuerglen@gmx.ch oder Tel. 079 437 85 65 oder mit Hugo Wielander, dem Verantwortlichen der Baukommission, unter Tel. 076 564 31 52. 

Hannelore Bruderer