Freitag, 25. Mai 2018

Sulgen. Am 17. Juni führt die Wein- und Gourmetwanderung durch das Gemeindegebiet von Sulgen und Erlen. Sie wird von sieben regionalen  Winzern organisiert. Erwartet werden rund 800 Personen.

Anmelden kann man sich an die Wein- und Gourmetwanderung durch das Rebgebiet Götighofen nicht mehr. Alle 800 Plätze sind bereits ausgebucht. Ausgangs- und Zielort ist der Auholzsaal. «Im Auholzsaal findet auch der Weinverkauf statt, und ab Mitte Nachmittag führen wir dort eine Festwirtschaft, die nicht nur den angemeldeten Wanderern, sondern der ganzen Bevölkerung offen steht», sagt die Götighofer Winzerin Ruth Gurtner. «Zum gemütlichen Ausklang der Wanderung unterhalten zudem Handorgelspieler in der Festwirtschaft.» 

Schön, doch wenig bekannt

Ihre Medieninformation zur bevorstehenden Wanderung halten die Winzerinnen Ruth Gurtner, Adelheid Götsch und Winzer Daniel Löpfe auf dem Buchenberg neben den Rebstöcken ab. Der Ort ist gut gewählt. Unterhalb des Rebberges öffnet sich die Landschaft gegen Süden hin in ihrer ganzen frühsommerlichen Schönheit. Nur die imposanten Gipfel des Alpsteins hüllen sich an diesem Tag in einen Dunstschleier. «Wir wohnen und arbeiten in einer wunderschönen Landschaft, die viel zu wenig bekannt ist», sagt Adelheid Götsch. «Die Wanderung ist ein gutes Mittel, um unsere Region und unsere Spezialitäten zu präsentieren.» 

Die Wein- und Gourmetwanderung steht unter dem Patronat des Branchenverbands Thurgau Weine. Nach einigen anderen Thurgauer Weinbauregionen findet sie nun das erste Mal im Weinbaugebiet Götighofen statt. «Mit insgesamt 11,5 Hektaren Rebfläche sind wir ein kleines Weinbaugebiet, das sich jedoch im Osten bis Hagenwil und im Westen bis nach Sulgen erstreckt», erklärt Daniel Löpfe. Ganz so weit wandern die Wein- und Gourmetfreunde aber nicht, die am 17. Juni in Gruppen gestaffelt zum Rundweg aufbrechen werden. Die Route führt rund neun Kilometer von Sulgen über Götighofen nach Buchackern und über Riedt wieder zurück nach Sulgen. Unterwegs werden die Wanderer mit regionalen Spezialitäten verwöhnt. In Gutbertshausen gibt es regionale Käsespezialitäten, in Götighofen eine Apfel-Ingwersuppe, in Buchackern den Hauptgang mit geräuchertem Schweinshals, Kartoffelgratin und Gemüse und beim letzten Zwischenhalt, dem Schützenhaus Sulgen, greifen die Wanderer bei den Dessertvariationen zu. «Für das Catering haben wir ausschliesslich auf lokale Anbieter zurückgegriffen», sagen die Organisatoren, «als Helferinnen und Helfer unterstützen uns Familienmitglieder, Freunde und Bekannte.» Natürlich fehlt bei den Getränken an allen Stationen der Wanderung auch der einheimische Wein nicht. 

Rebgebiet mit Tradition

«Viele glauben, der Rebbau im Thurgau höre östlich von Weinfelden auf,» sagt Ruth Gurtner. «Dabei wird in unserer Region schon seit langem Wein angebaut. Davon zeugt auch das Wappen von Götighofen mit seinen Rebenranken.» Aus früheren Zeiten stammt auch das Vorurteil, dass Thurgauer Weine eher sauer und deshalb kein grosser Genuss seien. «Ach ja, das hören wir noch ab und zu», sagt Daniel Löpfe. «Das stimmt aber schon lange nicht mehr. Wir produzieren schon seit mehreren Jahren gute Qualitätsweine und Spezialitäten, die sich auf dem Markt behaupten. Die Wanderung ist für uns deshalb eine einmalige Gelegenheit, Weinliebhaber aus nah und fern von unseren Weinen zu überzeugen.» 

Viele nehmen den Zug

Zur Durchführung ihres Anlass sind die Winzer von Sponsoren und den Gemeinden unterstützt worden. Aktuell sehe es so aus, dass rund 300 Personen mit dem Auto und der Rest mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen werden, sagt Ruth Gurtner. «Nicht alle kommen aus der Ostschweiz. Auf der Teilnehmerliste sind auch Adressen aus der Innerschweiz und sogar dem Wallis aufgeführt.» 

Hannelore Bruderer