Freitag, 23. Oktober 2020

Schönenberg. Seit 22 Jahren verwöhnt Cornelia Rutz die Gäste ihres Beizlis mit Fischspezialitäten. Mit leicht erweiterten Öffnungszeiten reagiert die umtriebige Wirtin auf die coronabedingten Vorschriften. 

Die Zeiten, in denen in der Untermühle, die sich zwischen Schönenberg und Buhwil befindet, Forellen gezüchtet wurden, sind schon lange vorüber. Nachdem sich die Pächter damals gegen eine notwendig gewordene Sanierung der Anlagen entschieden hatten, wurde der Zuchtbetrieb eingestellt. Was aus jener Zeit aber ­geblieben ist, ist das gemütliche Fischbeizli, das sich in einem umgebauten Kuhstall befindet. Betrieben wird die Gelegenheitswirtschaft seit 22 Jahren von Cornelia Rutz, welche in administrativen Belangen von Ursula Lichtensteiger unterstützt wird.

Handgemachte Chnusperli
Heute bezieht die in Kradolf wohnhafte Cornelia Rutz die frischen, rohen Forellenfilets von einem Fischhändler. Alle weiteren Arbeitsschritte übernimmt die umtriebige Wirtin selber. Dazu gehört die Herstellung von Forellen-Chnusperli unter Verwendung eines Fünf-Korn-Mehls oder das Salzen, Räuchern und Würzen der Forellenfilets.
Das Fischbeizli ist jeweils am letzten Wochenende des Monats geöffnet. «Am letzten Wochenende, an dem alle drei Tage im selben Monat liegen», präzisiert Cornelia Rutz. Die Türen des Fischbeizlis sind am Freitag jeweils ab 19 Uhr und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Samstags wird die Öffnungszeit neu auf 16.30 Uhr vorverlegt. «Da wir wegen der coronabedingten Vorschriften nur die Hälfte der 48 Sitzplätze belegen können, öffnen wir früher und bieten sozusagen zwei Schichten an», erklärt Cornelia Rutz. Denjenigen, die ihre Abende lieber zuhause verbringen möchten, bietet sich die Gelegenheit, während der regulären Öffnungszeiten Chnusperli «über d’Gass» zu beziehen. 

Mit viel Herzblut
Ursprüglich plante Cornelia Rutz das Fischbeizli, das als Verein geführt wird, lediglich für drei bis fünf Jahre zu betreiben. Aber auch die später gesetzten, selbst auferlegten Ultimaten von zehn Jahren oder ihrem 60. Geburtstag liess sie verstreichen. «Im Fischbeizli steckt mein ganzes Herzblut drin. Zudem liebe ich die Geselligkeit und habe in dieser Zeit viele Stammgäste gewinnen können», erklärt Cornelia Rutz lachend. Obwohl das Fischbeizli lediglich drei Tage pro Monat geöffnet ist, mangelt es der Wirtin nicht an Arbeit. Für Geschäfte aus der Region räuchert sie Forellenfilets oder bietet einen Partyservice für Privat- und Geschäftskunden an. Für Gesellschaften ab zwölf Personen öffnet Cornelia Rutz, die auf die Unterstützung von vielen Helferinnen zählen kann, das Fischbeizli auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten. «Es steckt viel Arbeit hinter dem Fischbeizli. Das Schöne ist aber, dass ich diese selber einteilen kann», sagt Cornelia Rutz. 

Monika Wick