Freitag, 2. Februar 2018

Schönenberg. Rund sieben Jahre nach Inbetriebnahme wird eine der beiden Turbinen im Kraftwerk Thurfeld vorübergehend entfernt. Sie muss ausserplanmässig überarbeitet werden. 

Der grosse gelbe Kran beim Kraftwerk Thurfeld in Schönenberg ist unübersehbar. Gemäss Kaspar Böhi, dem Geschäftsführer der Thurkraftwerke, wird er auch noch einige Zeit dort stehen. Eine der beiden Turbinen läuft nicht einwandfrei und wird deshalb für Reparaturarbeiten entfernt und danach wieder eingesetzt. «Zur Verbesserung der Dichtung ist diese Turbine vom Hersteller vor Auslieferung gegenüber dem Original leicht abgeändert worden. Wir vermuten, dass dies zum Schaden geführt hat», sagt Kaspar Böhi. Einige Teile der Turbine gehen für die Überarbeitung zum Lieferanten zurück, der Rest wird vor Ort bearbeitet und verstärkt. Die Reparatur kann erst abschlies­send geplant werden, wenn das ganze Schadensbild ersichtlich ist.

Innerhalb Garantiezeit

Mit welchen Kosten gerechnet werden muss, steht deshalb auch noch nicht fest. «Wir haben eine Garantie für die Anlage von zehn Jahren und gehen davon aus, dass der Schaden gedeckt wird. In den Diskussionen, die nach Abschluss der Arbeiten geführt werden, wird sich das weisen», erklärt Kaspar Böhi. «In den Entscheid, ob mit der Überarbeitung begonnen werden kann, obwohl die finanzielle Frage noch nicht restlos geklärt ist, fliesst jeweils auch ein Abwägen von Ausfall- und Reparaturschaden ein.» Der Kraftwerkbetreiber rechnet mit einer Reparaturzeit von rund zweieinhalb Monaten. Da der grosse Spezialkran voraussichtlich erst wieder im Frühsommer für den Bau von Windkraftanlagen in den Bergen gebraucht wird, bleibt er bis Mitte April beim Kraftwerk stehen.

Produktion läuft weiter

Der Wasserstand der Thur ist grossen Schwankungen unterworfen. Deshalb sind nicht immer beide Turbinen des Kraftwerks in Betrieb. Trotz des Ausfalls der einen Turbine kann deshalb beim Kraftwerk Thurfeld weiterhin viel Strom produziert werden. «Die zweite Turbine, bei der die Änderungen zur Dichtungsverbesserung nicht gemacht worden sind, läuft einwandfrei. Mit ihr können wir rund 70 Prozent der Produktion abdecken», sagt Kaspar Böhi.

Hannelore Bruderer