Freitag, 29. Juli 2016

Kradolf-Schönenberg. Gesunde Ernährung liegt im Trend. Für die Zubereitung gesunder Mahlzeiten fehlt vielen aber die Zeit. Eine Lösung für dieses Dilemma bietet die junge Firma «eatbetter» an.
Einen wohlgeformten Körper mit Muskeln an den richtigen Stellen – dieser Wunsch treibt derzeit viele Menschen in die Fitness­studios. Gesunde Ernährung fördert den Muskelaufbau. Vor diesem Hintergrund hat Silvere Jenni seine Geschäftsidee entwickelt. Der 28-Jährige wohnt in Kradolf und ist Inhaber einer Hauswartungs- und Reinigungsfirma. Mit der Firma «eatbetter» baut er sich ein zweites Standbein auf. Unterstützt wird er vom gleichaltrigen Julian Djordjevic aus Schönenberg. Seit sie als Kinder beim FC KS-Sulgen Fussball gespielt haben, sind die beiden befreundet. Julian Djordjevic hat gerade eine Weiterbildung in Betriebswirtschaft abgeschlossen. Er möchte in naher Zukunft in das Geschäft seines Freundes einsteigen.

Auch «über die Gasse»
«Viele Leute wollen sich gesund ernähren», ist Silvere Jenni überzeugt. «Um eine gesunde Mahlzeit zusammenzustellen, braucht es Wissen und Können und vor allem viel Zeit.» Besonders Letzteres ist bei vielen Personen, die einen modernen Lebensstil pflegen, Mangelware. Bei «eatbetter» können verschiedene Speisen am Vortag bestellt werden, die das Team ihren Kunden dann ins Haus oder an den Arbeitsplatz liefert. Zudem betreibt die Firma an der Kirchgasse 3a in Weinfelden ein eigenes Ladengeschäft. Auf der Internetseite www.eatbetter.ch sind die täglich wechselnden Menüs aufgelistet, von der fruchtigen Zwischenmahlzeit bis zur stärkenden Hauptspeise. Hergestellt werden die Speisen bei der Firma «ars in vitro». «Unsere Rezepte haben wir in Zusammenarbeit mit den dortigen Köchen und einer Ernährungsberatung ausgearbeitet», erklärt Silvere Jenni. Im Geschäft in Weinfelden packt er die Speisen dann in verschieden gros­se Portionen ab. Morgens von sieben bis zehn Uhr fahren er und Julian Djordjevic mit ihren Lieferwagen die Bestellungen aus. «Wenn möglich, übergeben wir die Bestellung unseren Kunden persönlich», sagt Jenni. «Ist niemand da, der die Sachen entgegennehmen kann, machen wir mit den Kunden im Voraus ab, wo wir sie hinterlegen dürfen.»

Von Winterthur bis St. Gallen
Geliefert wird derzeit im Gebiet zwischen Winterthur, Kreuzlingen und St. Gallen. Ein wenig liebäugeln die geschäftstüchtigen jungen Männer mit einer Ausweitung ihrer Tätigkeit in den Grossraum Zürich. Dort würden sich neue Ideen schneller durchsetzen als im ländlichen Raum, sind sie überzeugt. Zur Erweiterung des Kundenkreises stehen aber zunächst die Fitnessstudios der Region im Fokus. Dabei sind nicht nur Fitnessbewusste, die bereits auf den «eatbetter»-Geschmack gekommen sind. Das Potenzial sei gross, sagt Silvere Jenni. «Es gibt zum Beispiel immer mehr Single-Haushalte. Um eine ausgewogene Mahlzeit zusammenzustellen, braucht es viele Zutaten. Diese in kleinen Mengen einzukaufen ist schwierig. Meist bleiben Reste im Kühlschrank, die dann weggeworfen werden. Wir liefern unseren Kunden nach Wunsch Znüni, Zmittag, Zvieri und Znacht, alles mit frischen, gesunden Zutaten und in den richtigen Mengen.» Für sich entdeckt haben den Lieferservice auch Senioren und Familien, bei denen beide Elternteile zur Arbeit gehen. Rechne man den Aufwand für Einkaufen und Kochen, so lohne sich ihr Angebot auch finanziell, sagt Julian Djordjevic. «Denn Menschen, die bei uns einkaufen, bleibt mehr Freizeit.»

Hannelore Bruderer