Freitag, 24. Juni 2016

Sulgen. Die Sanierung der Kradolfstrasse ist in vollem Gang. In dieser Woche ist mit einem neuen Teilstück begonnen worden. Während der gesamten Bauphase wird der Verkehr einspurig geführt.

Bevor die nächste Kolonne Fahrzeuge zwischen den Lichtsignalen durch die Kradolfstrasse in Sulgen rollt, wechseln Walter Lützelschwab und Bernhard Engel mit den Verantwortlichen der Baufirmen schnell die Strassenseite. Die Gesamtleitung der Baustelle Kradolfstrasse trägt Walter Lützelschwab von der Firma bhateam ingenieure ag, Bernhard Engel von der Kierzek AG ist für das Elektrische zuständig. An der Bausitzung werden die die nächsten Arbeitsschritte im Detail besprochen.

Ersatz Werkleitungen
Die erste Etappe zwischen Unteraustras­se und Kradolfstrasse 60 ist abgeschlossen, am nächsten Teilstück bis zur Alpenstrasse wird seit Montag gearbeitet. Diese Etappe sollte bis Ende Juli, die gesamte Stras­senlänge bis Höhe Waldstras­se bis Ende Jahr fertiggestellt sein. Im nicht sichtbaren Bereich, im Untergrund, finden die grössten Änderungen statt. Teils aus Altersgründen, teils weil die Grös­sen der bestehenden Rohre für künftige Anforderungen zu klein dimensioniert sind, werden unter der Strasse und hin zu allen Hausanschlüssen neue Leitungen für Wasser und Strom verlegt. Punktuelle Anpassungen werden bei Kanalisations-, Gas- und Telekommunikationsleitungen vorgenommen, für die Bedürfnisse der EKT wird ein Leerrohr eingelegt. Die Strassenbeleuchtung wird ebenfalls ersetzt. Die Sanierungsarbeiten würden bisher nach Plan verlaufen, sagt Walter Lützelschwab. «Wir haben zwar mit einer Woche Verspätung begonnen, diese werden wir bis Ende Jahr aber aufholen.» Bis dahin brauchen Autofahrer weiterhin etwas Geduld. Die Kradolfstrasse ist eine stark befahrene Strasse. Nach Feierabend, besonders in Fahrtrichtung Kradolf, ist das Verkehrsaufkommen am stärksten. Nachdem die ersten Erfahrungswerte vorlagen, sind die Ampeln so eingestellt worden, dass die Grünphasen in Fahrtrichtung Kradolf etwas länger anhalten als umgekehrt, da in diese Richtung zu Spitzenzeiten mehr Verkehr rollt. So sollen allzulange Rückstaus vermieden werden, die den Verkehrsfluss in der Gemeinde Sulgen behindern. Aus diesem Grund sind die Bauetappen, die sich näher bei der Bahnunterführung befinden, auch kürzer. Trotz Ampeln kommt der Kolonne doch hin und wieder ein Fahrzeug entgegen. Da sich einige Einlenker im Abschnitt befinden, sei das, trotz Hinweisen auf ein korrektes Einordnen, nie ganz zu vermeiden, erklärt Walter Lützelschwab. Bei einer Kontrolle durch die Polizei sind auch Fahrzeuglenker gebüsst worden, die noch schnell durch die Baustelle preschen wollten, obwohl die Ampel bereits wieder auf Rot stand.

Nicht nur Nachteile
Die Baustelle direkt vor der Haustür hat im Moment das Velo- und Motorradgeschäft Cycle World. Geschäftsinhaber Adrian Schori sieht die damit verbundenen Umtriebe aber nicht nur negativ. Trotz leichter Verminderung seiner Ausstellungsfläche auf dem Vorplatz begrüsst er die Verlängerung des Trottoirs, die zu mehr Sicherheit beiträgt. «Bei der ersten Sanierungsetappe warteten zudem die Autofahrer direkt vor unserem Geschäft in der Kolonne. Das hat uns unerwartet zusätzliche Aufmerksamkeit beschert. Wir haben das natürlich genutzt und unsere Neuheiten an vorderster Front platziert», lacht er.

Hannelore Bruderer