Freitag, 11. Januar 2019

Erlen. Mit fünf offiziellen Kandidaten für vier Sitze im Gemeinderat erhalten die Stimmbürger von Erlen eine echte Auswahl. Während vier Bisherige ihre Wiederwahl anstreben, tritt Roger Näf neu an. 

«Gegen vier etablierte Gemeinderäte und -rätinnen anzutreten, die zudem einen guten Job machen, ist sicher nicht einfach, dessen bin ich mir bewusst», sagt Roger Näf über seine Wahlchancen bei den Erneuerungswahlen der Gemeindebehörde am 10. Februar. Aufgrund des eingeführten Geschäftsleitungsmodells reduziert die Gemeinde Erlen die Anzahl ihrer Behördenmitglieder von sieben auf fünf. Ein Sitz gehört jeweils dem Gemeindepräsidenten. Diesen wird in der nächsten Legislatur Thomas Bosshard besetzen, der im November neu in das Amt gewählt worden ist. Die bisherigen Behördenmitglieder Simon Zurbuchen, Gabriela Fehr-Hanhart, Nicole Fischer und Martin Furter wollen eine weitere Legislatur bestreiten. 

Gute Voraussetzungen
Roger Näf kandidiert das erste Mal für ein politisches Amt. Seine Kandidatur begründet er damit, dass er sich öffentlich engagieren und für die Gemeinschaft etwas tun möchte. Dass der 51-Jährige das Rüstzeug für ein politisches Amt mitbringt, haben die Vertreter der Interpartei erkannt und ihn für eine Kandidatur angefragt. Näf weiss, was es heisst, Führungsverantwortung zu übernehmen und den Teamgeist zu fördern, ist er doch beruflich in einer Führungsfunktion tätig und Mitglied der Feuerwehr. Der Feuerwehr gehört er insgesamt seit 21 Jahren an, wovon 16 Jahre in der Feuerwehr Erlen, wo er von 2016 bis Ende letzten Jahres Kommandant war. Zu seinen Stärken zählt Roger Näf sein strukturiertes, analytisches Denken, sein Organisationsgeschick sowie sein Beziehungsnetz im technischen und wirtschaftlichen Bereich, das bis in die Nachbargemeinden reicht. Im Gemeinderat würden ihn die Themenbereiche Technische Betriebe, Umwelt, Verkehr und Sicherheit besonders reizen.
Der neu Kandidierende ist parteilos. «Ich denke mehrheitlich wirtschaftlich-liberal, teile aber nicht alle Ansichten der FDP», sagt er. «Zudem ist mir eine nachhaltige Umweltpolitik wichtig.» 

Öffentlichen Verkehr fördern
Die finanzielle Lage Erlens beurteilt Roger Näf positiv. Verbesserungspotenzial sieht er beim öffentlichen Verkehr, der die einzelnen Dörfer der Gemeinde nicht miteinander verbindet, sowie bei den Einkaufsmöglichkeiten. Im Team schätzt Näf eine offene, direkte Kommunikation und lösungsorientiertes Arbeiten. Für eine gute Lösung sei er immer bereit, Kompromisse einzugehen, sagt er. Dass Roger Näf aber auch eine eigene Meinung vertreten kann, macht er klar, als er nach dem letzten wichtigen Entscheid der Erler Stimmbürger befragt wird. «Die Einführung der familienergänzenden Betreuung ist sicher eine gute Sache, ich wäre es aber etwas langsamer und nicht ganz so umfangreich angegangen. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich nicht alle Fakten kenne.»

Zur Person
Der 20. Juli 1967 ist das Geburtsdatum von Roger Näf. Er wuchs in Arbon auf und absolvierte nach der Schulzeit eine Lehre zum Elektronik-Mechaniker. Es folgten Weiterbildungen an der Technikerschule in den Bereichen SPS und Automation sowie die Höhere Fachprüfung zum Industriemeister. Roger Näf ist heute Leiter Technik und Unterhalte bei der Firma Hochdorf in Sulgen. Er wohnt mit seiner Frau Monika seit 24 Jahren in Erlen. Das Paar hat drei erwachsene Söhne.

Hannelore Bruderer