Freitag, 31. August 2018

Sulgen. Überpünktlich trafen die Frauen des Damenchors Sulgen beim Reisecar am frühen Sonntagmorgen ein. Da die Präsidentin bei der letzten Probe angekündigt hatte: «Die Letzte wird den Reisebericht verfassen», wollte keine zu spät erscheinen. Die Fahrt ins Appenzellische verlief sehr kurzweilig. Es wurde schon nach wenigen Kurven die erste Sektflasche aufgemacht und an Bord serviert. Auf einen solch schönen Tag musste angestossen werden. Im Restaurant Alpenblick in Schwende gab es den ersten Kaffeehalt. Gestärkt ging es zu Fuss weiter. Der schön gelegene Pfad der Sitter entlang führte die Damen nach Appenzell.

Traditionsbewusst bestand das Mittagessen aus einer Appenzeller Siedwurst und herzhaften Chäshörnli. Dann blieb noch etwas Zeit, um das Dorf zu erkunden. War das ein reges Treiben – fand doch das Appenzeller Mittelalter-Spektakel statt! Als Erstes musste ein Passierschein gelöst werden. Einheimische Handwerker, Gewerbetreibende und Bauersleute aus nah und fern vermittelten das mittelalterliche Marktleben. Und für Feststimmung sorgten die Musikanten mit ihren authentischen Instrumenten. Schon bald war es Zeit, weiter zu fahren, stand doch der eigentliche Höhepunkt der Reise auf dem Plan: Der Besuch bei Johannes Fuchs und seinem Hackbrett. Der Instrumentenbauer öffnete die Tür zu seiner Bude nur allzu gerne und wusste auch viel Interessantes zu berichten. Zwischendurch liess er seine Schlägel oder Klöppel elegant über die Saiten seines Hackbrettes tanzen. Die Frage, ob das Hackbrett nun von den Appenzellern erfunden worden ist oder doch eher von den Persern hierher getragen wurde, konnte bis heute nicht richtig geklärt werden. Auf alle Fälle ist es ein sehr altes, schönes Instrument. Nach dieser kurzweiligen Führung ging es auf den Heimweg. Auf der Rückfahrt gab es natürlich einen Restaurant-Stopp in Waldkirch, um einen letzten Schwatz abzuhalten und den erlebnisreichen Tag in froher Runde ausklingen zu lassen. 

Edith Vetter, Damenchor Sulgen