Freitag, 8. Mai 2020
Bürglen. Die Politische Gemeinde Bürglen schreibt für 2019 einen satten Gewinn. Über die Rechnung abstimmen werden die Stimmbürger voraussichtlich an der nächsten ordentlichen Gemeindeversammlung am 30. November.
Wie bei den umliegenden Gemeinden ist das Finanzjahr 2019 auch für die Politische Gemeinde Bürglen gut ausgefallen», sagt Gemeindepräsident Kilian Germann. Anstelle des budgetierten Defizits von 78 280 Franken, resultiert bei einem Gesamtaufwand von 10 010 570 Franken und einem Gesamtertrag von 10 306 429 Franken ein Plus von 295 859 Franken. Der Gewinn soll dem Eigenkapital zugeschlagen werden.
Höhere Steuereinnahmen
Bürglen ist weiterhin am Wachsen, was sicher einen Teil der höheren Steuereinnahmen erklärt, aber auch die Steuerkraft (1721 Franken) hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. 180 000 Steuerfranken mehr als erwartet sind bei den natürlichen Personen eingegangen, 114 000 Franken bei den juristischen Personen und 87 000 Franken bei der Quellensteuer. Der Handel und die rege Bautätigkeit haben bei den Liegenschafts- und Grundstücksgewinnsteuern 114 000 Franken mehr in die Kasse gespült als erwartet. Auf der Aufwandseite fiel die Budgetunterschreitung von 279 000 Franken bei den sozialen Kosten ins Gewicht. Die Höhe der sozialen Kosten bei der Budgetlegung abzuschätzen, sei immer ein schwieriges Unterfangen, da man nicht voraussehen könne, wie viele Personen im nächsten Jahr Hilfe benötigen würden, sagt Germann. Nebst den planmässigen Abschreibungen über 901 400 Franken konnten zusätzlich der Restwert des Werkhofs mit 157 804 Franken und die Projektkosten für die Sanierung Werkhof von 109 242 Franken abgeschrieben werden.
1,3 Millionen investiert
Die gesamten Nettoinvestitionen der Gemeinde Bürglen betrugen im letzten Jahr 1 304 000 Franken. Damit finanziert wurde unter anderem die letzte Etappe der Sanierung Zeltlistrasse, die Sanierung der Wasserleitung in der Oberdorfstrasse in Opfershofen sowie die Erneuerung und Vergrösserung der Wasserleitung in der Weinfelderstrasse. Letztere ist Teil eines Gesamtkonzepts zur künftigen Vernetzung mit der Wasserversorgung Weinfelden. Durch den positiven Abschluss ist die Nettoverschuldung der Gemeinde merklich gesunken und liegt nun bei 588.19 Franken pro Einwohner. «Damit weist Bürglen im kantonalen Vergleich eine geringe Verschuldung aus», erklärt der Gemeindepräsident. «Die Investitionen in den nächsten Jahren, vor allem der Bau des Werkhofs, wird die Verschuldung jedoch wieder ansteigen lassen.» Auch mit den übrigen Finanzkennzahlen ist Germann zufrieden. «Sie können als gut eingeschätzt werden», sagt er.
Hannelore Bruderer
Wasser- und Abwasserpreise werden geprüft
Bei allen Spezialfinanzierungen, ausser im Bereich Elektrizität, wo die Rechnung mit einer Entnahme von 45 167 Franken abgeschlossen wurde, konnte Bürglen für 2019 Einlagen in der Gesamthöhe von 584 000 Franken tätigen. «Das ist einerseits sehr erfreulich», erklärt der Gemeindepräsident. «Auf der anderen Seite sind Einlagenanhäufungen in den Spezialfinanzierungen nicht erwünscht.» Aus diesem Grund werde derzeit eine Senkung der Preise beim Wasser und Abwasser geprüft. Durch die laufenden Investitionen in neue Unterflurcontainer rechnet Kilian Germann dafür bei der Abfallentsorgung eher nicht mit einer Preissenkung. (hab)