Freitag, 6. November 2020
Neukirch. Am Sonntag haben Brigitte und Hansruedi Schweizer in ihr Apfelparadies eingeladen. Besucher aus der ganzen Deutschschweiz bestaunten rund 260 Apfelsorten, degustierten, kauften und liessen sich von den Fachleuten informieren.
Der Obstbauernhof von Brigitte und Hansruedi Schweizer gilt als wahres Apfel- und Obstparadies. Rund 260 Apfelsorten hegen und pflegen sie mit viel Herzblut. 230 davon stellten sie am Sonntag auf ihrem Hof unter dem Motto «Apfelvielfalt in Mostindien» aus. Vielfältige und strukturreiche Hochstammobstgärten erhalten und fördern die Biodiversität. Die Pflege dieser Bäume ist auch wichtig für den Erhalt der genetischen Apfelvielfalt. Die Besucher liessen sich von den Anekdoten Hansruedi Schweizers inspirieren und oft wurde nicht schlecht gestaunt, wenn der Obstfachmann sein Wissen kundtat. «In Deutschland haben etwa vier Millionen Menschen eine Apfelallergie, insbesondere auf den Verzehr von neueren Sorten reagieren viele allergisch.»
Bei Schweizers wachsen an einigen Bäumen gleich zwei unterschiedliche Apfelsorten. Das sei gang und gäbe, erklärte der Apfelfan. «Nebst Äpfeln haben wir auch Birnen, Zwetschgen und vieles mehr, unter anderem Bienenhonig, Apfelringli, Nüsse oder Süssmost.»Es ist nicht die erste Obstgartenbegehung, die Brigitte und Hansruedi Schweizer veranstaltet haben. Durch die Mitgliedschaft im Erhaltungsprogramm des Bundes sind sie dazu verpflichtet, mit solcher Öffentlichkeitsarbeit für Aufklärung zu sorgen. Eine gute Sache, die sich verdientermassen weitherum bekannt gemacht hat. Die Besucher strömen aus dem Aargau, Zürcher Oberland, Hinterthurgau oder gar Samedan heran, dies auch dank der vorgängig lancierten Werbung auf der Plattform Pro Specie Rara, der schweizerischen Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren.
Ohne Degustation
Bedauert wurde, dass aufgrund von Covid-19 auf die Degustation verschiedenster Produkte verzichtet werden musste. Dennoch herrschte eine gute Stimmung, zuerst auf dem Hof und den ausgestellten Apfelsorten, danach beim Rundgang durch die Obstplantage. In der Schweiz gibt es etwa 1000 verschiedene Apfelsorten. «Gut ein Viertel davon ist bei mir erhältlich. Es sind auch einige mittlerweile ganz rare Sorten dabei, die es sonst nirgends mehr gibt», erklärte Hansruedi Schweizer stolz. Er selber besucht auch andere Ausstellungen, holt sich weitere Anregungen und pflegt den Kontakt zu Gleichgesinnten, die ihr Herz der Natur – insbesondere den Äpfeln – verschrieben haben.
Nistplätze besichtigt
Nebst der Äpfelausstellung konnten am Sonntag auch verschiedenartige Vogelnester bestaunt werden. Hierfür zeichnete sich der Natur- und Vogelschutzverein AST verantwortlich.
Christoph Heer