Freitag, 3. August 2018

Sulgen. Die Einwohner Sulgens ­feierten den Nationalfeiertag in diesem Jahr im Oberdorf. Gastredner war der frisch gebackene Kantonsrat Franz Eugster aus Bischofszell. 

Die 1.-August-Feier der Gemeinde Sulgen ist von Matthias Müller und seinem Team freiwilliger Helfer organisiert worden. Der Sulger Einwohner blickt in diesem Jahr auf 75 Lebensjahre zurück und feiert die Jubiläen 50 Jahre Wirt des Restaurants Schäfli sowie 30 Jahre Festzeltvermietung. Mit seinen Festzelten trage er den Ortsnamen Sulgen in die ganze Region hinaus, sagte Gemeinderätin Maja Brühlmann Zwahlen bei ihrer Begrüssung. Sie bedankte sich im Namen der Gemeinde für die Gastfreundschaft. Um das Zelt von Müller, das voll besetzt war, waren die Besucher der Feier nach dem einsetzenden Regen dann auch recht froh. Nach der musikalischen Einstimmung durch die Musikgesellschaft Sulgen und den Jodelclub Sulgen trat Franz Eugster (CVP) ans Rednerpult. Für ihn, der erst diesen Sommer in den Kantonsrat nachrückte, war es die erste Bundesfeieransprache, die er hielt. 

Franz Eugster liess die Anwesenden an seinen Gedanken zum Begriff Heimat teilhaben. «Ich bin ein Patriot», sagte er und schwenkte dann zum aktuellen Thema der Migration hinüber. «Sind die, die ihre Heimat verlassen, nicht stolz auf ihr Land? Oder haben sie einfach keine Heimat, in der es sich zu leben lohnt?» Die aktuellen Massnahmen zur Lösung des Problems seien nicht befriedigend, meinte er. Damit jede Volksgruppe ihre Heimat selbst formen und entwickeln könne, sei Hilfe nötig – aber nur in einem gesunden Mass. Er forderte die Anwesenden auf, darauf zu achten, welche Signale sie als Teil der Wegwerfgesellschaft aussenden würden. «Wir haben es nicht nötig, auf Kosten anderer Regionen reich zu werden», sagte er. «Wollen wir unsere Arbeit hier im Land gut machen und auch einmal mit ein bisschen weniger Gewinn zufrieden sein.» 

Hannelore Bruderer