Freitag, 2. November 2018

Erlen. Ab dem nächsten Schuljahr werden mehr Kinder die Schule Erlen besuchen als in diesem Jahr. Dem drohenden Platzmangel begegnet die Schule mit Investitionen in die Infrastruktur. 

An der Gemeindeversammlung vom 29. November legt die Schulbehörde Erlen ihren Stimmbürgern das Budget 2019 sowie vier Kreditbegehren vor. Bei einer Gesamtsumme von knapp 11,5 Millionen Franken rechnet die Schule Erlen im nächsten Jahr mit einem Aufwandüberschuss von 309 105 Franken. Dieser Rückschlag sei bei einem Eigenkapital von 2,64 Millionen Franken vertretbar, sagt Schulpräsident Heinz Leuenberger. Er warnt jedoch: «Jedes Jahr können wir Verluste in dieser Höhe nicht budgetieren, sonst wäre das Eigenkapital bald aufgebraucht.» Über 70 Prozent des Aufwandes der Schule entfällt auf die Lohn- und Lohnnebenkosten. Es sind über 100 Angestellte, die die Schule Erlen in Voll- und Teilzeitpensen beschäftigt. 

Es braucht mehr Platz

Auf das Schuljahr 2019/2020 erhöht die Schule Erlen die Anzahl ihrer Kindergartenabteilungen von fünf auf sechs, da dann 20 Kindergärtler mehr als jetzt die Schule Erlen besuchen werden. Um dem drohenden Platzmangel entgegenzutreten, investiert die Schule in ihre Infrastruktur. «Eine moderne, führende Schule zu sein, heisst auch, dass in pädagogischer und in baulicher Hinsicht laufend Anpassungen vorgenommen werden müssen», erklärt Heinz Leuenberger. Die vier Projekte, die die Schulbehörde den Stimmbürgern vorlegen wird, bezeichnet der Schulpräsident denn auch als wegweisend für die Zukunft. 

Das erste Kreditbegehren über 112 000 Franken bezieht sich auf einen jährlichen wiederkehrenden Beitrag der Schule Erlen für das Zurverfügungstellen ­entsprechender Räume für das Projekt «Familienergänzende Betreuung». Beim zweiten Antrag handelt es sich um einen Projektierungskredit über 150 000 Franken für den Ersatz-Neubau des Kindergartens Schöntal in Erlen. Der bestehende Kindergarten, erbaut im Jahr 1966, entspricht in mehreren Punkten nicht mehr den aktuellen Auflagen. Im Frühling hatte die Schulbehörde einen Architekturwettbewerb lanciert, aus dem das Projekt «Lancelot» als Sieger hervorging. Wie bei früheren Projekten hat sich die Schulbehörde für ein zweistufiges Verfahren entschieden, bei dem das Projekt erst im Detail ausgearbeitet wird, damit die Stimmbürger möglichst genaue Zahlen haben, wenn sie im nächsten Jahr über einen Baukredit entscheiden. Das dritte, mit 2 235 400 Franken höchste Kreditbegehren, betrifft den Umbau und die Teilsanierung des Mittelstufenschulhauses. Mit der Innensanierung des Schulhauses, das 1973 erstellt worden ist, werden die Räume neu aufgeteilt und die Technik erneuert, so dass sie den Anforderungen entsprechen, die mit dem Lehrpan Volksschule Thurgau einhergehen. Umbauten sind zudem erforderlich, damit das Schulhaus den Vorgaben des ­Behindertengleichstellungsgesetzes entspricht und die Brandschutzvorschriften erfüllt. Die Umbauarbeiten sollen zwischen den Frühlings- und Sommerferien ausgeführt werden. Die Schüler werden während dieser Zeit auf verschiedene andere Gebäude im Schulareal Erlen verteilt und unterrichtet. 

Werkräume auslagern

Um dem Platzmangel entgegenzutreten, lagert die Schule die Werkräume Metall und Holz, die sich derzeit im Sekundarschulhaus befinden, ins Areal der Firma Signer in Ennetaach aus. Langfristig sollen alle Werkräume, auch die für das ­textile und nichttextile Werken, dann im Ersatzgebäude für die alte Turnhalle Platz finden. Das Projekt Kreativhaus wird ebenfalls an der Schulgemeindeversammlung mit einem Kreditantrag über 195 000 Franken für einen Architekturwettbewerb angestossen. 

Versammlung Volksschulgemeinde Erlen: Donnerstag, 29. November, 19.30 Uhr, Mehrzwecksaal

Hannelore Bruderer