Freitag, 11. März 2022 

Erlen. Von den fünf Mitgliedern der Erler Gemeindebehörde wollen vier bei den Gesamterneuerungswahlen im März 2023 erneut antreten. Gabriela Fehr kündigt ihren Rückzug aus der Gemeindepolitik an.

Nach Ablauf dieser Legislatur im Sommer 2023 sind es zwölf Jahre, die Gabriela Fehr im Gemeinderat Erlen mitwirkt. Sie betreut das Ressort Hochbau, Tiefbau und Freizeit. «Wir pflegen eine gute Kollegialität in der Behörde, was ein Grund wäre weiterzumachen», sagt Gabriela Fehr. «Ich denke aber, dass es nach zwölf Jahren Zeit ist, jemandem anderen Platz zu machen. Eine neue Person bringt auch neue Ideen ein.» Als umfangreichstes Projekt, bei dem sie massgeblich beteiligt war, nennt Gabriela Fehr die erfolgreich abgeschlossene Ortsplanungsrevision. 

Gleich lang im Amt wie Gabriela Fehr ist Nicole Fischer, die zweite Frau in der Erler Gemeindebehörde. Sie wird bei den Gesamterneuerungswahlen nochmals an­treten, denkt jedoch darüber nach, nicht die gesamte Legislatur zu bestreiten. «Ich finde, es wäre nicht gut, wenn zwei langjährige Gemeinderatsmitglieder gleichzeitig das Gremium verlassen würden», sagt sie. Weitermachen möchte sie aber auch, um in der neuen Legislatur das geplante Projekt 65+ auf den Weg zu bringen, das in ihrem Ressort Soziales und Gesundheit angesiedelt ist. 

Zweite Amtszeit als Ziel 

Thomas Bosshard wurde ebenfalls vor zwölf Jahren in den Gemeinderat gewählt. Mit seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten im Jahr 2018 übernahm er innerhalb der Behörde eine neue Funktion. Für den Gemeindepräsidenten ist klar, dass er zur Wiederwahl antreten wird. «Eine Legislatur ist in diesem Amt keine, zumal ein Grossteil dieser Zeit von den Herausforderungen der Coronapandemie geprägt waren», sagt er. «Ich bin voll motiviert weiterzumachen. Wir haben eine gut funktionierende Behörde und eine effizient arbeitende Verwaltung, auf die ich zählen kann.»

Bei Martin Furter sind es bis zum Legislaturende fünfeinhalb Jahre, in denen er für das Ressort Sicherheit und Verkehr zuständig ist. «Ich habe Freude an diesem Ressort und fühle mich wohl im Gemeinderat. Die mir übertragenen Aufgaben möchte ich deshalb gerne weitere vier Jahre wahrnehmen», sagt er. 

Gleich sieht es sein Amtskollege Roger Näf, das jüngste Mitglied im Gremium. Er wurde bei den letzten Wahlen 2019 gewählt und ist für die Technischen Betriebe und den Bereich Umwelt zuständig. «Ich bin von meinen Kolleginnen und Kollegen von Anfang an gut aufgenommen worden. In der Behörde pflegen wir eine gute Gesprächskultur.»

Alle Mitglieder des Gemeinderats sind parteilos. Das sei ein Vorteil, da man sich so nicht mit Ideologien auseinandersetzen müsse, sondern reine Sachpolitik betreiben könne, sagen die Behördenmitglieder einstimmig. Auch das gut ausgewogene Geschlechterverhältnis wird als bereichernd gewertet. Über die Wahlabsichten der bisherigen Behördenmitglieder ist die Interpartei informiert worden. Sie wird sich nach geeigneten Personen für eine Kandidatur umsehen. 

Strategisch tätig

Die Behördenmitglieder in Erlen sind für die strategische Entwicklung der Gemeinde zuständig und nehmen seit der Einführung des Geschäftsleitungsmodells keine operativen Aufgaben mehr wahr. Dieser Schritt, der eine Verkleinerung des Gemeinderats von sieben auf fünf Mitglieder zur Folge hatte, wird von den Behördenmitgliedern ebenfalls positiv gewertet. «Da wir nicht mehr operativ tätig sind, entfallen einige Präsenzzeiten, die wir früher hatten», sagt Gemeinderätin Gabriela Fehr. 

Offen für Neues

Möglichen Interessentinnen und Interessenten auf ihr Amt rät sie: «Man muss offen für Neues sein und darf sich nicht von Unbekanntem abschrecken lassen, auch wenn man in einem ganz anderen beruflichen Umfeld tätig ist. Das gilt auch für mein Ressort. In meiner Arbeit werde ich von den Fachleuten in unserer Verwaltung unterstützt. Zudem ist, gerade im Bauwesen, vieles reguliert.» 

Hannelore Bruderer