Freitag, 29. November 2019

Sulgen. Die Verkehrsanbindung des Sulger Industriegebiets soll verbessert werden. An der Gemeindeversammlung wird über einen Kredit für
den Ausbauer eines zweispurigen Einlenkers mit Lichtsignalanlage abgestimmt. 

Nachmittags ist es kaum ein Problem, von der Industriestrasse in die Hauptstrasse einzufahren. Dies ändert sich jedoch schlagartig in den Stosszeiten am Mittag und zu Arbeitsbeginn und -ende. Besonders Linksabbieger haben es schwer, eine Lücke im Verkehr zu finden, die es ­ihnen erlaubt, sich einzufädeln. Durch die stehenden Autos und Lastwagen sind aber auch alle Rechtsabbieger blockiert.

Arbeitsplatz-Verdoppelung 

Die Industriestrasse ist der Zubringer zur Industrie- und Gewerbezone, aber auch zur Tiefgarage des Grossverteilers Migros. «Das Industriegebiet im Südwesten der Gemeinde bietet rund 350 Personen einen Arbeitsplatz, bis ins Jahr 2021 wird die Anzahl der Arbeitsplätze auf rund 800 ansteigen», sagt Gemein­derat Werner Herrmann, der für das ­Ressort Strassen und Liegenschaften verantwortlich ist. Eine Verbesserung der Verkehrssituation beim Einlenker Industriestrasse sei eine konsequente Folge der Gemeindeentwicklung, sagt er. An der Gemeindeversammlung beantragt der Gemeindrat deshalb einen Investitionskredit über 780 000 Franken zum zeitgemässen Ausbau des Einlenkers. 340 000 Franken betragen die Baukosten für die neue zweiteilige Aufspurung, 280 000 Franken entfallen auf die Erstellung einer Lichtsignalanlage und 160 000 Franken sind für Honorare, ­Beleuchtung, Vermessung und Unvorhergesehenes eingeplant. Ein Teil des benötigten zusätzlichen Raumes für die Einspurung liegt in der Landwirtschaftszone, so dass für dieses Projekt auch ­eine Zonenplanänderung nötig wird. Da das kantonale Tiefbauamt in diesem Jahr die Hauptstrasse saniert und im nächsten Sommer den Deckbelag einbauen wird, sei jetzt der Zeitpunkt für das Projekt günstig, wolle man die sich bietenden Synergien nutzen, erklärt Herrmann. «Erklärungsbedarf gibt es vor allem beim Lichtsignal. ‹Warum kein Kreisel?›, werde ich öfters gefragt», sagt er. Ein Kreisel ist wegen des Platzbedarfs in diesem Bereich nur schwer zu realisieren. «Er käme dem angrenzenden Wohnhaus viel zu nahe und läge auch kostenmässig nicht tiefer», sagt Werner Herrmann. Dazu kommt, dass die Industriestrasse als Gemeindestrasse der kantonalen Hauptstrasse untergeordnet ist. 

Unterhalt bezahlt der Kanton

Bis zur Gemeindeversammlung soll auch klar sein, ob das Lichtsignal dauernd oder nur zu Stosszeiten in Betrieb wäre. Die Lichtsignalanlage wird von der Gemeinde gebaut, danach aber an den Kanton abgetreten, der dann die Kosten für den Unterhalt trägt. Wie bereits bewilligt, werden derzeit in der Industriestrasse die Wasserleitungen saniert und Leerrohre für die künftige elektrische Energieversorgung der Firmen im Industriegebiet verlegt. Nebst dem Kreditantrag für die Industriestrasse befinden die Sulger Stimmbürger an der Gemeindeversammlung von nächstem Montag ebenfalls über das Gemeindebudget 2020 und den Steuerfuss sowie zwei Einbürgerungsgesuche. Ferner erfolgt die Aufnahme der Jungbürger und Melanie Maurer, die Thurgauer Apfelkönigin des vergangenen Jahres, stellt sich einem Interview.  

Hannelore Bruderer 

Versammlung Politische Gemeinde Sulgen: Montag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, Auholzsaal 

Budget 2020

Der Gemeinderat Sulgen legt an der Versammlung bei gleichbleibendem Steuerfuss von 50 Prozent ein Budget mit einem Aufwand von 16 007 700 Franken und einem Ertrag von 15 310 500 Franken vor. Der Aufwandüberschuss beträgt 697 200 Franken. Die Gesamtinvestitionen für das Jahr 2020 sind mit 1,759 Millionen Franken veranschlagt. (hab)