Freitag, 24. November 2017

Erlen. Am Jahreskonzert in der Mehrzweckhalle Erlen gab die Black Jacket Swing Big Band mit ihrem Gastsänger Daniel Picinelli einen Vorgeschmack auf ihr Sommerprojekt «A Tribute to Bella Italia». 

Daniel Picinelli hat eine langjährige Bühnenerfahrung und war für das Sommerprojekt der Black Jacket Swing Big Band sofort zu begeistern. Es wird am 23. Juni im Pentorama in Amriswil aufgeführt. Am Konzert in Erlen legte sich der Sänger aus Sulgen nach dem voll Sehnsucht triefenden Klassiker «O sole mio» bei Lucio Battistis Lied «Il tempo di morire» so ins Zeug, dass er, bevor er das nächste Lied ansagen konnte, erst einmal nach Atem ringen musste. Dasselbe Schicksal ereilte kurz darauf Bandleader Nik Studer, der sich beim Mundharmonika-Solo zu «Sweet Home Chicago» nicht minder verausgabte.

Die Soloparts der einzelnen Musiker sind eine der grossen Stärken der Band. Da rasen die Finger über die Tasten des Pianos, heulen die Saiten der Gitarre auf und wirbeln die Töne von Saxofon oder Trompete in virtuouser Harmonie gegen das Trommelfell der Zuhörer. Die Spielfreude wird greifbar und mit spontanem Applaus quittiert. Nebst Daniel Picinelli trat mit Chris Knecht ein weiterer Gast auf. Umrahmt vom Sound der Big Band zog der Bluesmusiker und -sänger das Publikum mit seinen Songs in den Bann und überzeugte ebenso im Duett mit der bandeigenen Sängerin Lilian Mettler.

Die Macht ihrer schönen Stimme demonstrierte Lilian Mettler besonders beim Titel «That Ole Devil Called Love», den sie mit grosser Intensität, sanft und eindringlich interpretierte. Wie Nik Studer bereits bei der Begrüs­sung des Publikums angekündigt hatte, waren die ­reinen Instrumentalstücke in diesem Jahr durch die Vorschau auf das Sommerprojekt in der Minderheit. Mit ihren Instrumentalstücken brachte die Band das Publikum jedoch gleich zu Beginn des Konzerts und nach der Pause in die richtige Stimmung.

Hannelore Bruderer