Freitag, 19. Oktober 2018

Sulgen. Die kleine, rote Broschüre vom FerienSpass AachThurLand war auch dieses Jahr wieder mit vielen spannenden, sportlichen, kreativen und lehrreichen Kursen gefüllt. Sie sorgten bei den Kindern für unvergessliche Ferienerlebnisse.

«Hender gnueg Zmorge gässe?», erkundigt sich Sandro Ber­nold, wohlwissend, dass vor Reto, Cédric, Salomo und Fabio anstrengende Stunden liegen. Die vier Jungs ­haben sich für den Kurs «Mauerwerk selber aufmauern» entschieden, der neben vielen anderen, abwechslungsreichen Aktivitäten vom FerienSpass AachThurLand angeboten wurde. Kaum hat Sandro Bernold, Lernender bei der Bauunternehmung Messmer, die verschiedenen Gerätschaften gezeigt und das Vorgehen beim Mauerbau erläutert, macht sich das Quartett mit Feuereifer ans Werk. 

Mit Teamwork ans Ziel
Grosszügig bestreichen sie die Backsteine mit Mörtel, platzieren sie an der richtigen Stelle und perfektionieren danach mit der Wasserwaage die Ausrichtung. «Das ist das erste Mal, dass wir das auf Anhieb geschafft haben. Das ist Teamwork», freut sich der 4.-Klässler Reto. Etwas anspruchsvoller gestaltet sich hingegen das Zuschneiden der Backsteine, was bei der Fertigung einer Ecke und dem Einbau eines Fensters nötig ist. Mit Schutzbrille und Hammer bewaffnet, klopfen die Jungs auf die Steine ein, bis die gewünschte Grösse erreicht ist. «Bei der Auswahl des Kurses habe ich schon gedacht, dass das Spass macht und meine Vermutung hat sich bewahrheitet», erklärt Fabio, für den es durchaus eine Option wäre, Maurer zu lernen. Für Salomo hingegen ist schon lange klar, das er den Beruf ergreifen möchte. «Bauen und mauern macht einfach riesigen Spass», sagt der 6.-Klässler.

Hoch hinaus
Zur gleichen Zeit sind in der Erich Keller AG weitere acht Kinder am Werk. Anstelle von Stein verwenden sie für ihr Projekt Holz. Zusammen mit drei Lehrnenden des Betriebs stellen sie aus vorgefertigten Einzelteilen Stelzen her. Nachdem sie ihre Körpermasse in eine Liste eingetragen haben, übertragen sie sie präzise auf die langen Holzstücke. Als weiteren Schritt fixieren sie die lange Holzleiste in einer Maschine und bohren am unteren Ende ein Loch. «Hier kommt ein Gummistopfen hinein, der das Rutschen verhindert», erklärt Lehrling Alex Bötschi. Mit Haltegriffen für die Hände und Halterungen für die Füsse vervollständigen sie ihre Werke, die auch nach dem FerienSpass für Freude sorgen werden. Für Oberstufenschülerin Ramona ist die Arbeit mit Holz nichts Neues: «Mein Vater ist Schreiner, meine Mutter ist Schreinerin und vielleicht werde ich den Beruf auch ergreifen.»

Monika Wick