Freitag, 25. Januar 2019

Kradolf. Musikalisch kaum zu beschreiben und genau deshalb unglaublich gut. Die Musikformation «Ils Fränzlis da Tschlin» konzertierte am Sonntagabend im Kirchenzentrum und der Zulauf war riesig. 

Er gehört dazu, aber irgendwie auch nicht. Der andere gehört eigentlich zur Formation (C’est si) B.O.N, aber spielt heute hier mit den «Fränzlis» mit. Nur einer trägt keine Brille, hat sich aber in die Familie eingeheiratet – die Liebe macht es halt immer noch möglich. Balthasar Streit, Bandleader und Trompeter von «Mit Alles und Scharf» ist auch dabei; irgendwie. Irgendwie verliert man aber auch den Durchblick, wer mit wem, sie mit ihm und alle mit niemandem. Ist aber auch egal, denn auf der Bühne stehen Musikerinnen und Musiker, die ihr Herz längst verloren haben. Verloren ans Exotische, an eine Tradition, die sie aufrechterhalten wollen. 

Ländler trifft auf Jazz

«Ils Fränzlis da Tschlin» – eine Familienkapelle, nein, vielmehr eine Weltmusik aus dem Engadin, die sich auf die Fahne geschrieben hat, traditionellen Ländler und Jazz miteinander zu verbinden. Brauchtum und Innovation, Gesang und Jodel sowie Romantik und Drama im Kollektiven zu vermischen, das ist ihr Ziel; tönt kompliziert? Ist es auch. Aus­ser man erlebt es live. 

Volles Haus

Sonntagabend im Kirchenzentrum Stein­acker: Der Konzertbeginn steht kurz bevor, verzögert sich jedoch um einige ­wenige Minuten und das verwundert nicht. Denn der Besucherandrang ist riesig. Über 200 Personen – viele aus der näheren Umgebung – wollen sich das musikalisch spannende und äusserst kurzweilige Schmankerl nicht entgehen lassen. 

Zur Begrüssung lässt es sich der Co-Präsident des organisierenden Kulturvereins Steinacker, Christoph Stäheli, nicht nehmen zu betonen, wie positiv überrascht man ist: «So viele Besucher, ich bin echt überwältigt!» Er und alle Mit­involvierten dürfen stolz sein, denn an diesem Sonntag stimmt ­alles, von A bis Z. Ein geschriebener ­Beweis dafür? Schwierig, aber die lang anhaltenden Applause und die unzähligen Lobesworte seitens der Besucher sprechen ihre eigene Sprache; bravo. 

Christoph Heer