Freitag, 27. Oktober 2023

Sulgen. Die Politische Gemeinde Sulgen rechnet für 2024 mit einem Defizit von rund 400 000 Franken. In das mit der Gemeinde Erlen geplante Ärztezentrum sollen 980 000 Franken investiert werden. 

Im nächsten Jahr budgetiert die Politische Gemeinde Sulgen bei einer Gesamtsumme von rund 20,8 Millionen Franken ein Defizit von 406 600 Franken. Damit liegt sie nahe bei den Budgets der vergangenen Jahre. Im Gemeinderat seien insbesondere die Auswirkungen einer allfälligen Steuerfusssenkung ausgiebig diskutiert worden, sagt Gemeindepräsident Andreas Opprecht. Eine solche hatten einige Stimmberechtigte an der letzten Gemeindeversammlung gefordert. 

Steuerfuss bei 50 %

«Wir sind zum Schluss gekommen, dass eine Steuerfusssenkung aktuell heikel ist und beantragen deshalb, den Steuerfuss bei 50 Prozent zu belassen», sagt der Gemeindepräsident. Er begründet diesen Schritt so: «Zum einen sind die finanziellen Prognosen beim Bund und Kanton nicht rosig, was sich mittelfristig dann auf die Gemeinden auswirken kann, zum anderen haben wir derzeit erfreulich tiefe Kosten im Sozialbereich, was sich aber sehr schnell ändern könnte. Finanzpolitisch besonders im Auge behalten müssen wir jedoch die im Thurgauer Grossen Rat gutgeheissene Motion zur Abschaffung der Liegenschaftssteuer. Im kantonalen Durchschnitt würden dadurch zwischen zwei und vier Steuerprozente wegfallen, in Sulgen sind es leider mehr, nämlich 4,5 Steuerprozente.» Einer anderen Forderung der Stimmbürger ist der Gemeinderat nachgekommen. Die Rechnungsprüfungskommission wird bei ihrer Arbeit im nächsten Jahr professionell unterstützt. Dafür ist ein Betrag von 7000 Franken budgetiert worden. 

Startkapital Ärztezentrum

Das Budget für die Investitionen weist eine Gesamtsumme von 1,727 Millionen Franken aus. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf das Projekt Ärztezentrum AachThurLand, bei dem die Politischen Gemeinden Sulgen und Erlen zusammenspannen. Der beantragte Kredit von 980 000 Franken setzt sich wie folgt zusammen: Aktienkapital (40 000 Franken), verzinstes Darlehen an die AG für 20 Jahre (390 000 Franken), unverzinstes Darlehen für die Innenausbaukosten für 30 Jahre (450 000 Franken), Rückstellung für eine frühzeitige Mietvertragsauflösung innert zehn Jahren (100 000 Franken). Für das Ärztezentrum werden Räume im Obergeschoss der Migros-Liegenschaft an der Haupt­strasse 3 in Sulgen angemietet und entsprechend umgebaut und ausgestattet. Nach erfolgreicher Rekrutierung des Personals ist eine Inbetriebnahme des Ärztezentrums auf Januar 2025 geplant. «Nebst diesem grossen Projekt investieren wir 2024 nur noch wenig», sagt Opprecht. Unter anderem sind 20 500 Franken für Honorar und Druck des neuen Sulger Geschichtsbuches vorgesehen, mit 35 000 Franken beteiligt sich die Gemeinde Sulgen an der Foliensanierung des Schwimmbades in Schönenberg und 20 000 Franken sind für die Planungskosten Gewässerraumausscheidung vorgesehen. In die Investitionen aufgenommen sind ebenfalls 37 000 Franken für einen Sonnenschutz vor dem Begegnungshaus. Ob dieses Vorhaben aber so umgesetzt werde, sei noch offen, sagt der Gemeindepräsident. Im Moment sei im Bereich der sprachlichen Frühförderung einiges im Umbruch, was sich eventuell auch auf die räumliche Nutzung im Begegnungshaus auswirken könnte. 

Budgetversammlung Politische Gemeinde Sulgen: Montag, 20. November, 19.30 Uhr, Auholzsaal 

Hannelore Bruderer