Freitag, 15. Februar 2019

Bürglen. Mit Kilian Germann bleibt das Gemeindepräsidium von Bürglen in der Hand der CVP. Sein parteiloser Gegner Patrick Sempach erreichte einen Achtungserfolg. Urs Trachsel füllt die Lücke der zurückgetretenen Gemeinderätin Jasmine Schönholzer in der Behörde. 

Unbeirrt vom einsetzenden Sturm und Regen machten sich am späten Sonntagnachmittag zahlreiche Bürgler Einwohnerinnen und Einwohner auf zum Gemeindehaus. Im Mühlefoyer gratulierten sie ­ihrer frisch gewählten Gemeindebehörde. 

Resultat bestätigt 

Mit Spannung wurde der Ausgang der Wahl um den Sitz des Präsidiums erwartet. Da sich Jasmine Schönholzer (SVP) nach dem ersten Wahlgang im November aus dem Rennen genommen hatte, kam es zum Zweikampf zwischen Kilian Germann (CVP) und Patrick Sempach (parteilos). Germann konnte seinen Vorsprung von 74 Stimmen gegenüber seinem Kontrahenten aus dem ersten Wahlgang halten und um drei Stimmen ausbauen. Von den 925 gültig eingegangenen Stimmen entfielen auf Kilian Germann 470 und auf Patrick Sempach 393 Stimmen. Trotz Wahlniederlage zeigte sich Sempach am Wahl­apéro als guter Verlierer. Als parteiloser Kandidat habe er ein gutes Resultat erreicht, auf das er stolz sein dürfe, sagte er. 

Trachsel neu im Gemeinderat

Obwohl die Mitglieder der Gemeindebehörde in der laufenden Legislatur immer wieder einmal Kritik ausgesetzt waren, goutierten die Stimmbürger ihre Arbeit und bestätigten alle Bisherigen, die wieder angetreten waren, in ihrem Amt. Auch die beiden neu Kandidierenden Urs Trachsel und Markus Hagen erreichten auf Anhieb das absolute Mehr von 373 Stimmen. Für die sechs Sitze sind sieben Kandidierende angetreten, Markus Hagen scheidet deshalb als Überzähliger mit 497 Stimmen aus. Gewählt sind: Barbara Keller Foletti (parteilos), 691 Stimmen; Peter Egger (CVP), 683 Stimmen; Franz Huber (parteilos), 683 Stimmen; Hans-Jürg Amrhein (parteilos), 634 Stimmen; Urs Trachsel (SVP), 616 Stimmen; Edwin Mettler (parteilos), 540 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 46 Prozent. 

Hannelore Bruderer

Zuerst bestehende Projekte vorantreiben

Herr Germann, wir gratulieren zur Wahl. Wie fühlen Sie sich?

Kilian Germann: Das gute Wahlergebnis und das Vertrauen der Bevölkerung freuen mich. Es war ein langer Wahlkampf, der mir aber auch viele bereichernde Begegnungen mit den Einwohnern beschert hat.

Bei Ihrer Wahlrede haben Sie das Parteiengeplänkel während des Wahlkampfes angesprochen. Was hat Sie daran gestört?

Kilian Germann: Bei einer Behördenwahl geht es darum, die passenden Personen für die anstehenden Aufgaben zu finden. Mir kam es manchmal vor, als wollten die Parteien vor allem verhindern und nicht sachlich und konstruktiv daran arbeiten, eine gute Lösung für die Gemeinde Bürglen zu finden.

Wie werden Sie die Zeit bis zu Ihrem Amtsantritt am 1. Juni nutzen?

Kilian Germann: Ich möchte mich möglichst bald mit den Aufgaben vertraut machen, mich einlesen. Um mir ein Bild zu machen, möchte ich auch gemeindeeigene Betriebe wie zum Beispiel den Werkhof besuchen.

Was sind die dringendsten Aufgaben, die Sie nach Ihrem Amtsantritt angehen werden?

Kilian Germann: Bereits in Arbeit sind die Ortsplanung und die Neugestaltung des Werkhofs. Diese Projekte gilt es voranzutreiben. Ich bin froh, dass ich dabei auf einen erfahrenen Gemeinderat zählen kann. Bei öffentlichen Veranstaltungen sind einige weitere Anregungen eingegangen, die wir prüfen werden. (hab)