Freitag, 10. Juni 2022

Erlen. Um sich einen Überblick über die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Erlen zu verschaffen, gab der Gemeinderat eine Bevölkerungsbefragung in Auftrag. Nun liegen die Ergebnisse vor. 

Wie zufrieden ist die Bevölkerung der Politischen Gemeinde Erlen mit den ak­tuellen Rahmenbedingungen in der Gemeinde, mit den wichtigsten Wohnorteigenschaften und mit wesentlichen kommunalen Dienstleistungen? Um diese Frage zu klären, beauftragte der Gemeinderat Anfang des Jahres das Marktforschungsinstitut Link mit einer entsprechenden Studie. «Diese Evaluation dient als Standortbestimmung. Sie zeigt auf, was bei den Erlerinnen und Erlern auf Zustimmung stösst oder welchen Handlungsbedarf sie sehen», erklärt Gemeindepräsident Thomas Bosshard. 

Hohe Umfragebeteiligung
An der Bevölkerungsumfrage konnten sich alle volljährigen Personen beteiligen, deren Wohnsitz sich seit mindestens einem Jahr in der Gemeinde Erlen befindet. Die Einladung berücksichtigte 2798 Personen, 1216 oder 43,5 Prozent haben sie ausgefüllt. «Die Umfrage wurde anonymisiert. Rückschlüsse durch die Gemeinde auf Personenangaben sind unmöglich», betont Thomas Bosshard. Die Befragung ergab, dass 42 Prozent der Befragten die Pärke sowie Natur- und Grünflächen in der Gemeinde als positiv empfinden. Danach folgen mit ebenfalls noch sehr häufigen Nennungen die Ausbildungsmöglichkeiten und Schulen (32 Prozent), die allgemeine Infrastruktur sowie die Einkaufsmöglichkeiten (jeweils 24 Prozent), die ruhige Lage (23 Prozent) beziehungsweise die Lage allgemein (22 Prozent). Neben der Betrachtung über die Gesamtbevölkerung lohnt sich ein Blick auf Untergruppen, beispielsweise in der Gegenüberstellung der eher «urbanen» Gemeindegebiete (Ennet­aach, Erlen, Riedt bei Erlen) mit den eher «ländlichen» (Buchackern, Engishofen, Kümmertshausen). Das «ländliche» Erlen nennt die Natur-, Grün- und Parkflächen deutlich häufiger als positives Element, Ausbildungsmöglichkeiten und Schule hingegen seltener sowie die Infrastruktur im Allgemeinen. Negativ beurteilen 28 Prozent der Befragten die Einkaufsmöglichkeiten. Diese Bewertung fällt zweischneidig aus, bewerteten diese doch 24 Prozent der Befragten als positiv. Insgesamt dominieren verkehrsbezogene Bewertungen unter den negativen Aspekten, nämlich ein mangelndes ÖV-Angebot (23 Prozent), die allgemein zu hohe Verkehrsbelastung (20 Prozent), zu häufig beziehnungsweise zu lange geschlossene Bahnübergänge (17 Prozent), mangelnde Verkehrssicherheit allgemein (11 Prozent) oder eine schlechte Verkehrsanbindung (6 Prozent). 

Grundlage für Wegweiser
Grosse Überraschungen förderte die Bevölkerungsbefragung nicht zutage. «Viele der Antworten haben wir so erwartet», sagt Thomas Bosshard. Besonders erfreut zeigt sich der Gemeindepräsident darüber, dass die Arbeit der Gemeindeverwaltung als Dienstleisterin und die Arbeit des Gemeinderates – neben Feuerwehr, Schule oder Sportangeboten –unter den Top 10 der Bewertung der Wohnorteigenschaften zu finden ist.
Die eruierten Daten dienen dem Gemeinderat nun dazu, an den Strategietagen Ende 2022 einen Entwurf für den Wegweiser, die Legislaturziele, für 2024 bis 2027 zu erarbeiten. Über den definitiven Inhalt wird an den Strategietagen des darauffolgenden Jahres durch den neu konstituierten Gemeinderat entschieden.

Monika Wick