Freitag, 12. November 2021

Erlen. Die Schulbehörde legt den Stimmberechtigten einen Kreditantrag über 1,9 Millionen Franken vor. Damit soll der Kindergarten Riedt um einen Anbau erweitert werden.

Im Ortsteil Riedt entstehen derzeit neue Wohneinheiten. Der Zuzug von Familien schlägt sich auch auf die Schülerzahlen nieder. Dies ist mit ein Grund, dass die Schule Erlen ihren Kindergarten am Höhenweg erweitern will. Ein weiterer Grund ist die Zusammenführung des Zyklus I am gleichen Standort. Der Zyklus I umfasst die Altersklassen vom Kindergarten bis und mit zweiter Unterstufe. «Mit dieser Erweiterung und der Verlagerung eines ganzen Zyklus nach Riedt wird Raum auf der Schulanlage in Erlen frei, den wir wegen den steigenden Schülerzahlen benötigen. Aber auch der Schulweg für die Kinder von Riedt wird mit dieser Lösung sicherer, müssen sie die viel befahrene Hauptstras­se doch erst ab der dritten Klasse überqueren, um nach Erlen zu gelangen», zählt Schulpräsident Heinz Leuenberger einen der Vorteile auf. 

Aussenraum auf Flachdach

Angebaut werden soll in nördlicher Richtung unterhalb des bestehenden Kindergartens in den steilen Hang hinein. Über ein Treppenhaus und einen Lift werden die beiden Baukörper verbunden, sie sind über die Hö­hen­rain­stras­se und den Höhenweg zugänglich. Einstellhalle, Technik-, Vorbereitungs- und Lagerraum sowie ein rollstuhlgängiges WC sind im Untergeschoss des Neubaus geplant. Im darüberliegenden Geschoss ist ein Klassenzimmer mit Garderobe und den entsprechenden sanitären Anlagen vorgesehen. Das Flachdach wird begrünt und als zusätzlicher Aussen- und Spielraum genutzt. Ferner soll der Kindergarten Riedt im Zuge der Bauarbeiten auch, wie bereits alle anderen Schulliegenschaften, an den zentralen Server der Schule Erlen angeschlossen werden. «Wird dem Antrag an der Gemeindeversammlung zugestimmt, so rechnen wir damit, im Juni 2022 mit dem Bau zu ­beginnen und ihn zu den Sportferien im Februar 2023 fertigzustellen», erklärt Heinz Leuenberger. Während der Bauzeit wird der Kindergarten ins Provisorium der Lernfabrik in Ennetaach verlegt. Diese Lösung hat sich in der Vergangenheit auch schon bei anderen Bauvorhaben bewährt. 

Bei Brandschutz nachbessern

Der zweite Investitionsantrag, der an der Versammlung zur Abstimmung kommt, ist ein Nachtragskredit über 180 000 Franken für Brandschutzeinrichtungen im Schulhaus Kümmertshausen. «Dass wir beim Brandschutz nachbessern müssen, hat uns völlig überrascht. Bei der Nachkontrolle der Erneuerung der Heizanlage durch das kantonale Feuerschutzamt wurden Mängel festgestellt, die wir nun beheben müssen», sagt der Schulpräsident. Bemängelt wurde unter anderem, dass der Garderobenraum nicht vom Fluchtbereich Treppenhaus abgetrennt ist. Ferner müssen Notleuchten und Fluchtwegtafeln angebracht werden. «Gleichzeitig mit diesen Arbeiten bauen wir auch eine neue Schliessanlage ein, entsprechend dem Sicherheitskonzept, das wir beim neuen Kindergarten Schöntal umgesetzt haben.» 

Steuerfuss bleibt bei 96%

Im Budget 2022 wird bei gleichbleibendem Steuerfuss von 96 Prozent mit Aufwänden von 12 077 930 Franken und ­Erträgen von 11 852 295 Franken gerechnet. Der Aufwandüberschuss beträgt 255 635 Franken. Den grössten Anteil der Kosten nimmt der Personalaufwand mit rund 70 Prozent ein. Er liegt um rund 39 000 Franken höher als im Budget 2021. Darin enthalten ist eine Lohnerhöhung von 0,4 Prozent, die vom Kanton jedoch noch nicht bestätigt ist, sowie Mehrausgaben im Bereich Krankentaggeld. Kostentreiber beim Sachaufwand sind die Revision des Flügels im Singsaal sowie neue Lehrmittel für den Deutsch- und Englischunterricht. Mit tieferen Kosten als im Vorjahr wird beim baulichen Unterhalt gerechnet. Der gesamte Abschreibungsbedarf liegt über einer Million Franken. Die Einnahmen aus Steuern sind mit rund 6,9 Millionen Franken um knapp 330 000 Franken höher veranschlagt als im Budget 2021. Die Steuerprognose sei wie in den Vorjahren in Absprache mit den Politischen Gemeinden Erlen und Birwinken erfolgt, erklät Heinz Leuenberger. 

Versammlung Volksschulgemeinde Erlen: Donnerstag, 25. November, 19.30 Uhr, Aachtalhalle 

Hannelore Bruderer

Drei Zyklen

Aktuell besuchen 553 Kinder und Jugendliche die Schule Erlen. 96 Kinder sind im Zyklus I, der in sechs ­Abteilungen an vier Schulstandorten geführt wird. Im Zyklus II sind es 281 Kinder. Sie werden von elf Pädago­gischen Teams an vier Standorten unterrichtet. 176 Schülerinnen und Schüler sind es im Zyklus III. (hab)