Freitag, 18. Mai 2018

Bürglen. Das 2. Panzertreffen in Bürglen entpuppte sich als Publi­kumsmagnet. Die militärischen Fahrzeuge lockten am verlängerten Wochenende Tausende Besucher ins Kieswerk der Strabag. 

Lediglich eine Woche nach dem Alpenlandfestival zog am vergangenen verlängerten Wochenende ein weiterer grandioser Anlass Tausende Besucher nach Bürglen. Während beim Alpenlandfestival zahlreiche Musiker das Publikum verzückten, standen beim 2. Panzertreffen eiserne Kolosse im Mittelpunkt, die die Herzen der Besucher nicht weniger hoch schlagen lies­sen. Sehr zur Freude des Publikums drehten mehrere Panzer im Kieswerk der Strabag ihre Runden. Umhüllt von einer riesigen Staubwolke durchquerten die Fahrzeuge einen rund zwei Kilometer langen, unwegsamen Parcours und stellten damit ihre Geländetauglichkeit unter Beweis. 

Begehrte Fotomotive

Die Strecke wurde gesäumt von vielen Schaulustigen und Fotografen, die versuchten, das perfekte Bild der begehrten Objekte zu schiessen. Dass der Wunsch, einmal in einem Panzer mitzufahren gross war, belegte die lange Warteschlange, die sich vor dem Eingang zum Parcours gebildet hatte. Kaum kamen die Panzer zum Stillstand, kletterten die grossen und kleinen Fahrgäste durch Luken oder Heckklappen in das Innere der Fahrzeuge und winkten fröhlich den weniger Mutigen zu. Ermöglicht wurde das Erlebnis von Heinz Nater. Der Organisator des Panzertreffens sass selbst am Steuer eines Schützenpanzers. «Die Fahrzeuge sind Leihgaben der Zentralstelle für historisches Armeematerial», erklärte Heinz Nater und fügte hinzu, dass entgegen der landläufigen Meinung für den Anlass keine Bundesgelder verwendet würden. «Sämtliche Kosten für Wartung, Reparaturen, Transport oder Treibstoff liegen bei den Sammlern.» 

Nicht nur für Männer

Eine weitere Meinung, die sich nicht ­bewahrheitete, war die, dass sich mehrheitlich Männer für die Fahrzeuge der mechanisierten Truppen begeisterten. Unter den Besuchern tummelten sich zahlreiche Frauen, die sich neben den Panzern an den Oldtimern erfreuten, die im angrenzenden Camp gezeigt wurden. Hier trafen sich Militärfahrzeugfans aus der Schweiz, Österreich und Deutschland mit Gleichgesinnten, fachsimpelten über die Technik oder genossen das gemütliche Beisammensein. «In Deutschland herrscht eine antimilitärische Stimmung. Daher kommen wir gerne in die Schweiz zu solchen Treffen, hier ist alles viel entspannter», stellte Matthias Eger fest, der mit seiner Familie aus Rottweil angereist war. «Meine Leidenschaft für alte Militärfahrzeuge bedeutet nicht, dass ich Kriege befürworte, mich fasziniert lediglich deren Technik», erklärte seine Frau Annette. Die Anhänger des Panzertreffens dürfen sich freuen. Laut Organisator Heinz Nater findet der Anlass in zwei Jahren eine Fortsetzung. «Ohne die 150 freiwilligen Helfer und die Unterstützung von Alexander Frigoli von der Strabag wäre das aber nicht möglich», sagte er. 

Monika Wick

Überwältigend

Heinz Nater, Organisator, Märstetten: «Ich bin ganz überwältigt vom Pub­likumsaufmarsch. Zudem war bis jetzt noch keine einzige negative Stimme zu hören.» (mwg)

Geschichtsträchtig

Charlotte Wenger, Besucherin, Frauenfeld: «Die Panzer gehören zu unserer Geschichte. Der Anlass bietet jetzt die Möglichkeit, sie meinen Enkeln zu zeigen.» (mwg)