Freitag, 13. Juli 2018

Erlen. Noch vor den Sommerferien ist die Männerriege Erlen zu einer zweitägigen Vereinsreise aufgebrochen. Zu Fuss und mit dem E-Bike haben sie den Jura erkundet.

Vereins-Chronik 2018: Eine 13 Mann starke Truppe der Männerriege Erlen wagte sich weit weg vom Thurgau auf eine Reise ins Ungewisse. Dort sprach man Elektrisch, auch Französisch genannt, was kaum einer der Männer wirklich verstand. Anstatt sich mit den Leuten über die Sprache zu verständigen, begannen sie schnell die schlechten Angewohnheiten der Einheimischen zu übernehmen. Sie tranken bei fast jeder Gelegenheit das schädliche, stark alkoholhaltige Getränk, das aus Wermut, Anis, Fenchel und anderen Kräutern gebrannt wird. Sie unternahmen auch gefährliche Sachen, indem sie eine tiefe Schlucht durchwanderten und einer ungesicherten Abbruchkante entlang eines Abgrundes von mehreren hundert Metern Tiefe schlenderten. Abends sotten sie in Suppentöpfen grosse Stücke Pferde- und Rindfleisch, die sie mit viel Wein hinunterspülten.

An stiebendem Wasser 

Nun gut, Wahrheit und Dichtung liegen oft nahe beisammen! Etwas weniger dramatisch verlief der Ausflug in den Neuenburger Jura dann doch. Die Männerriegler fuhren mit dem Zug ins Val de Travers, wo sie der Hotelier des etwas abgelegenen Hotel Cret de l’Anneau am Bahnhof abholte. Im Hotel deponierten die Männer ihr überschüssiges Gepäck, löschten den Durst und liessen sich nach Noiraigue chauffieren. Von dort stiegen sie in die wildromantische Areuse-Schlucht mit ihren engen Passagen und dem tosenden Fluss ein. Im flacheren Mittelteil der Schlucht stärkten sich die 13 Teilnehmer der Reise am Lagerfeuer mit mitgebrachten Würsten. Nach einem kurzen Regenschauer schien beim Kaffeehalt in der nächsten Gartenwirtschaft bereits wieder die Sonne. Der zweite Teil der Schlucht mit ihren engen Steilwänden rief bei den Männerrieglern immer wieder basses Staunen hervor. Am Zielbahnhof «Bole» gönnten sie sich ein kühles Bier, bevor sie die bereitgestellten E-Bikes sattelten und zum Hotel zurückfuhren. Frisch geduscht und eingekleidet ging es zum Apéro mit Weisswein oder Absinthe, wobei letzterer fast keine Anhänger fand. Zum Znacht gab es Fondue Chinoise nach Jura-Art mit Pferde- und Rindfleisch.

Tolles Naturspektakel

Nach dem Morgenessen am nächsten Tag fuhr die Gruppe auf den E-Bikes die Serpentinen hoch zum Restaurant Ferme du Soliat, von wo aus es zu Fuss zur Abbruchkante des Creux du Van ging. Diese imposante, u-förmige, einige hundert Meter lange, von der Natur geschaffene Felsenarena mit senkrechten Wänden hinterliess einen bleibenden Eindruck. Der Spaziergang direkt der Abbruchkante entlang eröffnete immer wieder neue Blickwinkel mit Sicht bis zum Bielersee, leider hüllte sich das Alpenpanorama vornehmlich in Nebel. Den vom Hotel bereitgestellten Lunch verspeisten die Männer auf einer schönen Plattform, den Kaffee genossen sie dann im Restaurant. Die Abfahrt ging vorbei an den typischen Juraweiden mit mächtigen Tannen und Steinmauern. Nach einem Zwischenhalt in der Talsohle bei Couvet, führten die letzten zehn Kilometer entlang der Areuse bis Noiraigue. Dort nahmen die Männerriegler ihr Gepäck in Empfang und traten die Heimreise an.

Walter Jud, Männerriege Erlen