Freitag, 5. April 2019

Sulgen. Die Heizungsanlage der ­katholischen Kirche und des Pfarrhauses muss saniert werden. Dafür beantragt die Behörde an der nächsten Kirchgemeindeversammlung einen Kredit über 710 000 Franken.

«Finanziell sind wir in der Lage, das zu stemmen. Zudem ist es eine Investition in die Zukunft», sagt Josef Schurtenberger. Damit spricht der Präsident der Katholischen Kirchgemeinde Sulgen den Kredit über 710 000 Franken an, den die Behörde an der nächsten Rechnungs- und Budgetversammlung für die Heizungssanierung der Kirche und des Pfarrhauses sowie die einhergehende Umgebungsgestaltung beantragen wird. Rückstellungen für die Realisierung wurden während der letzten drei Jahre bereits getätigt. 

Unverändertes Konzept
Die Raumheizung und Warmwasserbereitung erfolgt seit dem Bau der Kirche vor rund sechzig Jahren nach unverändertem Konzept mithilfe einer zentralen Wärmeerzeugung im Keller des Pfarrhauses. Die Wärmeversorgung des Kirchgebäudes geschieht über eine Fernleitung, die unter dem Kirchplatz hindurchführt. «Das führt durch die veralteten Leitungen zu einem relativ hohen Energieverlust», erklärt Architekt Guido Santschi, der das Projekt begleitet. Hinzu kommt, dass sich die Ausfälle des betagten Heizkessels mehren und die Versorgungssicherheit im Hinblick auf Reparatur und Ersatzteilverfügbarkeit stark gefährdet ist. 

Unabhängig voneinander
In Zukunft sollen das Pfarrhaus und die Kirche unabhängig voneinander geheizt werden. Die Raumbeheizung des Pfarrhauses wird durch eine Erdgas-Kleinanlage sichergestellt. Die Installation eines handelsüblichen Wärmepumpenboilers, welcher zum Teil durch ein Photovol­taik-Kollektorfeld gespiesen wird, dient zudem der Warmwasserbereitung. Bei der Kirche wurde bei der Renovation im Jahr 2014 bereits eine erhebliche Energieeinsparung erzielt. Eine zukünftige Dachsanierung könnte den Verbrauch noch mindern. Diese Bedarfsauslegung wurde bei der Wahl des projektierten Heizungsersatzsystems, bestehend aus einer Wärmepumpenheizung, verbunden mit einer Erdgas-Kleinanlage zur Spitzenabdeckung, berücksichtigt. Die Wärmegewinnung erfordert die Bohrung von maximal acht Erdsonden von rund 200 Metern Tiefe im Bereich zwischen der Kirche und der Rebbergstrasse beziehungsweise des Peter-und-Paul-Wegs. Zur Unterbringung der Neuinstallationen wird im Böschungsbereich gegen die Rebbergstrasse eine Kellererweiterung erstellt. An gleicher Stelle wird in Zukunft ein gedeckter Veloabstellplatz zur Verfügung stehen. 

Grosses Sparpotenzial
Durch die Tiefbauarbeiten für Erdbohrungen und Sondenleitungen sowie des Kelleranbaus drängt sich eine Neugestaltung der ohnehin schon beanspruchten Grünanlagen auf. Im gleichen Arbeitsschritt plant die Behörde die überfällige Sanierung der Regenwasserrückhaltung des Kirchendachs sowie einer Verbesserung der Zufahrtsverhältnisse zum Osteingang der Kirche. Zu guter Letzt wird durch die Montage eines einfachen Handlaufs auf der Kirchenmauer der vorschriftsgemässe Absturzschutz gewährleistet. «Durch die Sanierung der Heizungsanlage rechnen wir mit einer Kosteneinsparung von 8- bis 10 000 Franken pro Jahr. Zudem wird beim Einsatz von Oekostrom der Ausstoss von rund 45 Tonnen CO2 vermieden», erklärt Guido Santschi. Der beantragte Kredit über 710 000 Franken setzt sich zusammen aus der ­Sanierung der Kirchenheizung (490 000 Franken), der Pfarrhausheizungssanierung (120 000 Franken) sowie der Instandsetzung der Umgebung, die rund 100 000 Franken kosten wird. 

Kath. Kirchgemeindeversammlung: Donnerstag, 25. April, 20 Uhr, Pfarreiheim

Monika Wick