Freitag, 5. April 2019

Erlen. Die Stimmberechtigten der Evangelischen Kirchgemeinde Erlen wurden am Dienstagabend mit der Kündigung von Katechetin und Jugendarbeiterin Marina Martin-Vaccaro konfrontiert.

Die Bombe platzte im Traktandum 7 der Rechnungs- und Budgetversammlung der Evangelischen Kirchgemeinde Erlen. «An dieser Stelle habe ich euch im Normalfall einen Bericht über den Erfolg und den Stand meiner Arbeit präsentiert. Stattdessen möchte ich Sie darüber informieren, dass ich per 31. Juli meine Stelle in der Kirchgemeinde Erlen gekündigt habe», sagte Marina Martin-Vaccaro. Nach einer ausführlichen Zusammenfassung ihres achtjährigen Schaffens erklärte die Katechetin und Jugendarbeiterin: «Die Vorstellung über die Art der Zusammenarbeit und der Vision für die Gemeinde geht heute in eine andere Richtung, in die sie einmal gegangen ist und ich gerne gehen möchte. Unter diesen Umständen möchte ich mich aus meiner Anstellung zurückziehen.»
Während die Mitteilung von Marina Martin-Vaccaro kommentarlos zur Kenntnis genommen wurde, sorgte das Vorhaben der Behörde, die 6000 Franken teure Mitgliedschaft bei der Offenen Jugendarbeit (OJA) zu kündigen, für etliche Voten. Allesamt setzten sich für einen Wiedereintritt in die Organsation ein. Letztendlich stellte Stimmbürger Markus Oettli einen Rückkommensantrag, der von den 42 Versammlungsteilnehmern mit vier Gegenstimmen gutgeheissen wurde. Der Ball liegt nun bei der Behörde, die den Antrag an der nächsten Sitzung bearbeiten wird.

Grosser Sanierungsbedarf
Die von Pfleger Beat Gadient präsentierte Rechnung 2018 schliesst bei einem Aufwand von rund 590 000 Franken und einem Ertrag von rund 657 000 Franken mit einem Ertragsüberschuss von rund 67 000 Franken. Budgetiert war ein Verlust von rund 44 000 Franken. Die Rechnung wurde einstimmig genehmigt, genauso wie die Bildung einer Vorfinanzierung über 30 000 Franken zulasten des Jahresgewinns für die Restaurierung der Glockenmechanik. «Die Anlage muss in grossen Teilen mechanisch überarbeitet und restauriert werden, um einen fortwährenden Betrieb über die kommenden Jahrzehnte sicherzustellen», erklärte Kirchenpräsident Fredy Wirth. Es sind mechanische wie auch elektrische Arbeiten nötig. Mit einem vorausgehenden Ersatz der Glockenregelung könnte bereits eine Entlastung für die Glocken und das Material realisiert werden. Laut Fredy Wirth deckt der Betrag lediglich dringende und sicherheitsrelevante Aspekte ab. In naher Zukunft müssen noch einmal rund 65 000 Franken in die Anlage investiert werden. 

Pfleger tritt zurück
Beat Gadient hat angekündigt, sein Amt auf das Rechnungsjahr 2021 niederzulegen. «Zudem ist es jetzt schon klar, dass es ein bis zwei Rücktritte aus der Behörde geben wird», sagte Fredy Wirth. Auf seine Mitteilung, rasch eine Findungskommission bilden zu wollen, meldeten sich mit Markus Oettli und Sigi Miesler gleich zwei Stimmbürger, die das Amt übernehmen wollen. 

Budget schliesst ausgeglichen
Das von Kirchenpfleger Beat Gadient präsentierte Budget 2019 sieht bei einem Ertrag von rund 635 000 Franken und einem Aufwand von rund 633 000 Franken einen leichten Gewinn von rund 2000 Franken vor. Die Stimmberechtigten genehmigten das Budget 2019 sowie einen gleichbleibenden Steuerfuss von 28 Prozent mit sechs Gegenstimmen.

Monika Wick