Freitag, 26. Juli 2019
Sulgen. Mit der alten Pumpstation hat die Gemeinde Sulgen ein historisches Gebäude erworben, um es für die Nachwelt zu erhalten. Was damit geschehen soll, ist indes noch unklar.
Gleich angrenzend an das Sulger Industriegebiet befindet sich der Auwald. Darin steht ein historisches Gebäude, das mit den vielen Bäumen und Sträuchern, die es umgeben, einen sehr idyllischen Anblick bietet. «Bei dem Gebäude handelt es sich um eine alte Pumpstation», erklärt Gemeindepräsident Andreas Opprecht. Der Kleinbau weist einen beinahe quadratischen Grundriss auf und verfügt neben einem Mansardwalmdach über stichbogenförmige Fenster- und Türstürze. Den ebenfalls quadratischen Turmaufbau ziert eine Metallspitze sowie die Aufschrift «Pumpstation / 1915 / Amriswil». Rund hundert Jahre lang hat die Regio Energie Amriswil (REA) von hier aus Grundwasser nach Amriswil gepumpt. «Gleichzeitig hat sie Ruppertsmoos, Hessenreuti sowie das Wohlfenderareal mit Wasser versorgt», sagt Andreas Opprecht.
Zum Waldpreis erworben
Vor rund vier Jahren hat die REA den Betrieb der Pumpstation aufgegeben. Der Grund dafür war, dass das Grundstück in der Schutzzone liegt und nicht ausgeschieden werden konnte. Aus strategischen Gründen hat sich die Gemeinde für den Kauf des Grundstücks samt Gebäude zum Waldpreis von rund 5000 Franken entschieden. «Zudem möchten wir das historische Gebäude, das sich im Schutzplan der Gemeinde befindet, für die Öffentlichkeit erhalten», erklärt Andreas Opprecht. Ideen für verschiedene Nutzungsarten sind bereits vorhanden. Spruchreif ist laut Andreas Opprecht indes noch nichts: «Für die Nutzung müssen gesetzliche Vorgaben eingehalten sowie Abklärungen mit kantonalen Ämtern getätigt werden.»
Versorgung in Notzeiten
Die REA zieht sich nur physisch zurück und behält die Wasserfassung. «Diese steht Amriswil weiterhin für die Wasserversorgung in Notlagen zur Verfügung», sagt Andreas Opprecht. Nachteile für die Sulger entstehen dadurch nicht. Die zwei leistungsfähigen Wasserversorger pflegen laut Andreas Opprecht eine gute, gegenseitige Zusammenarbeit.
Monika Wick