Freitag, 14. März 2025
Riedt bei Erlen. Marcel Tobler aus Riedt bei Erlen wurde österreichischer Formel-3-Meister. In der Drexler Formel 3 Trophy 2024 war der Rennfahrer des Jo Zeller Racingteams das Mass der Dinge und setzte sich gegen 20 Fahrer aus vier Nationen durch.
Für den Titelverteidiger aus Erlen verlief die Saison sehr erfolgreich. Der selbstständige Automechaniker startete verspätet ins Motorsportjahr und begann die Saison erst mit dem Rennen auf der österreichischen Formel-1-Rennstrecke vom Red Bull Ring. Da feierte er einen Doppelsieg und liess in Imola, auf der Ferrari-Hausstrecke im Autodromo Enzo und Dino Ferrari, einen weiteren Rennsieg folgen. Insgesamt erreichte er acht Podiumsplätze und gewann sechs Rennen. Schon vor dem Finale auf der italienischen Formel-1-Rennstrecke im königlichen Park von Monza stand der Thurgauer als neuer Champion der Drexler Formel 3 Trophy fest. Dazu konnte Marcel Tobler seinen Namen im goldenen Buch der österreichischen Staatsmeister eintragen – als erster Thurgauer Automobilrennfahrer der Geschichte.
Marcel Tobler wurde am 12. August 1989 geboren und wohnt in Riedt bei Erlen. Seit 2020 führt er im Gebäude der Autobau Factory in Romanshorn die Autogarage mtr (Marcel Tobler Romanshorn), die sich auf Sportwagen aller Marken spezialisiert hat.
Eine Rennfahrerfamilie
Die Rennfahrergene hat er von seinem Vater Karl Tobler geerbt. Karl Tobler fuhr in der «Belle Epoque» der Achtziger- und Neunzigerjahre Autorennen zur Schweizermeisterschaft. Zuerst im unverkennbar infernalisch laut schreienden «Tobler Simca Rally 2» und später mit den schönen offenen Rennwagen der Klasse Sports 2000. Auch Roman Tobler, der jüngere Bruder von Marcel, fährt auf Yamaha Quad-Rennen. 2016 wurde der gelernte Schreiner Dritter der Schweizer Quad-Motocross-Meisterschaft.
Marcel Tobler begann seine Karriere 2007 in der Schweizer Meisterschaft. Die Rennen bestreitet der dreifache Internationale Formel-3-Meister im Team vom 13-fachen Formel-3-Schweizermeister Jo Zeller aus Oetwil am See. Von ihm erhält er auch den technischen Support. Die Rennboliden bereitet der Garagist für die Einsätze selbst vor. Dazu unternimmt er auch selber den Transport an die Rennstrecken.
Streckenchef bei Renntagen
Marcel Tobler engagiert sich auch in der Sportkommission vom Thurgauer Automobil Club (ACS). Beim Jubiläum der 25. ACS Renntage in Frauenfeld am Beginn der Automobilslalom-Schweizermeisterschaft auf der Allmend am 26. und 27. April 2025 wird er Streckenchef sein. Auch am letzten Thurgauer Memorial-Bergrennen in Steckborn im Jahr 2023 hat Marcel Tobler in dieser Funktion geamtet.
Was wird die Saison 2025 für ihn bereithalten? «Meine Garage beansprucht mich immer mehr», sagt der Rennfahrer. «Ich werde versuchen, meine Titel von 2023 und 2024 zu verteidigen. Fünf von acht Rennen finden auf Formel-1-Rennstrecken statt. Hockenheim und das Finale in Monza sind meine Heimrennen. Ich hoffe, dass mich da einige Fans besuchen.»
Elio Crestani