Freitag, 14. Januar 2022

Bürglen. Beat Brühlmann kandidiert für den frei werdenden Sitz im Bürgler Gemeinderat. Seine Kandidatur ist erst nach der Eingabefrist der Wahlvorschläge erfolgt. Sein Name steht daher nicht auf der Wahlliste. 

Dass sein Name nicht auf der Wahlliste steht, ist ein Nachteil, den Beat Brühlmann in Kauf nimmt, um den Bürglern Stimmberechtigten eine Wahl mit zwei Vorschlägen als Ersatz für den zurückgetretenen Gemeinderat Edwin Mettler zu ermöglichen. Den Gedanken an eine Kandidatur für den Gemeinderat habe er schon länger mit sich rumgetragen, zeitlich habe es bisher aber nie gepasst, sagt Beat Brühlmann. Und auch jetzt ist der Inhaber einer Liegenschaftsbetreuungsfirma mit 14 Angestellten stark gefordert, denn er verlegt seinen Firmensitz von Istighofen nach Opfershofen. Dennoch werde er Zeit für ein Mandat im Gemeinderat finden, ist der 54-jährige Vater von zwei Kindern überzeugt. «Ich kann auf die Unterstützung meiner Frau zählen und habe zuverlässige Mitarbeitende.» 

Vom Käser zum Unternehmer

Seinen beruflichen Werdegang begann Beat Brühlmann mit einer Lehre als Käser. Ein Beruf, den er eher erlernen musste als wollte und der ihn nicht lange fesseln konnte. Es folgten Anstellungen als Maschinist und Strassenbauer. Im Jahr 2003 machte er sich mit einer Einzelfirma im Bereich Liegenschaftsbetreuung und Gartenbau selbstständig. Der Kandidat ist in Triboltingen aufgewachsen und vor 22 Jahren in die Gemeinde Bürglen gezogen. Die Familie wohnt in Istighofen. 

Gut im Ort vernetzt

Beat Brühlmann nimmt aktiv am Geschehen in der Gemeinde Bürglen teil. Der Unternehmer engagiert sich im Vorstand des Gewerbevereins Bürglen und in der Fürsorgekommission der Politischen Gemeinde. Lange war er als 300-Meter-Schütze im Vorstand der Schützengesellschaft Bürglen tätig, bevor er Ende 2021 ausgetreten ist. Seine Treffsicherheit stellt er weiterhin im 10-Meter-Stand der Armbrustschützen Bürglen unter Beweis. Nebst dem Schiesssport zählt er das Gleitschirmfliegen zu seinen Freizeitaktivitäten. Beat Brühlmann gehört keiner politischen Partei an. Er bewege sich aber in der Mitte der beiden Pole, sagt er. Als Parteiloser sei der Spielraum in einer Behörde grösser, findet er. Als Pluspunkte für seine Kandidatur zählt er nebst seiner guten Vernetzung seine Vielseitigkeit und seine Freude am Umgang mit Menschen auf. Seine Stärken sieht er bei den Themen Bauwesen, Natur, Umweltschutz und Landwirtschaft. Mit der Bekanntmachung seiner Kandidatur muss sich Beat Brühlmann nun beeilen, denn die Wahlen finden bereits am 13. Februar statt. Da der zweite Kandidierende Gert Hauser bisher die Anfragen der Medien nicht beantwortet hat, steht noch nicht fest, wann eine Vorstellung seiner Person im Neuen Anzeiger erfolgen wird.

Hannelore Bruderer

Zwei Parteipräsidenten äussern sich zu den Wahlen im Februar

Der 20. Dezember 2021 war der Stichtag zur Aufnahme auf die Wahlliste für die Ersatzwahl in den Gemeinderat Bürglen. Zu diesem Zeitpunkt war einzig die Kandidatur von Gert Hauser eingegangen. Die Ortsparteien hatten keine eigenen Kandidaten portiert. Die SVP habe in ihrem erweiterten Kreis Personen angefragt, aber keine Zusagen erhalten, erklärt Urs Tuchschmid, Präsident der SVP Bürglen. Da die CVP im Gemeinderat bereits mit zwei Mitgliedern vertreten sei, habe man sich weniger auf die eigenen Mitglieder, sondern auf geeignete Persönlichkeiten im derzeit nicht vertretenen Ortsteil Opfershofen konzentriert, sagt Armin Eugster, der Präsident der CVP Bürglen. Von den Angefragten hätte aber niemand kandidieren wollen. «Die Kandidatur von Gert Hauser können wir nicht einschätzen. Auch von welcher Gruppierung er portiert wird, ist nicht nachvollziehbar», erklären die Präsidenten der beiden Ortsparteien. Denn weder auf ihren Fragebogen noch auf eine Einladung zur Anhörung hätten sie von Gert Hauser eine Antwort erhalten. Deshalb sind die Parteipräsidenten zwischen Weihnachten und Neujahr erneut aktiv auf Kandidatensuche gegangen. «Mit Beat Brühlmann haben wir eine valable Person für dieses Amt gefunden», sind Tuchschmid und Eugster überzeugt. Die SVP werde seine Wahl unterstützen, erklärt Urs Tuchschmid. Wie Armin Eugster bestätigt, empfiehlt die CVP Beat Brühlmann ebenso zur Wahl. Auch der Gewerbeverein hat Beat Brühlmann seine Unterstützung zugesagt. Ein Podium mit beiden Kandidaten wäre wünschenswert, sagen die Parteipräsidenten. Wegen der baldigen Wahl und den Einschränkungen durch die Pandemie müsse darauf jedoch verzichtet werden. (hab)