Freitag, 3. Mai 2019

Bürglen. An der Versammlung des Gewerbevereins Bürglen erhielten die Mitglieder viel Lob und ermutigende Worte für die Zukunft von Brigitte Kaufmann vom Thurgauer Gewerbeverband und Grossratspräsident Turi Schallenberg. 

Am letzten Freitag besuchten 38 Personen aus 26 stimmberechtigten Firmen die Generalversammlung des Gewerbevereins Bürglen. Bevor Präsident Fredy Baumann über die wichtigsten Geschäfte informierte, gedachten die Anwesenden mit einer Schweigeminute den im letzten Jahr verstorbenen sieben Mitgliedern und dem Verein nahestehenden Personen. 

Persönliche Kontakte zählen

Im Herbst 2019 werden die Gewerbe­betriebe aus Bürglen zum 20. Mal mit dem «Bürgler Egge» an der WEGA in Weinfelden präsent sein. Da noch einige Quadratmeter frei sind, forderte der Präsident die Anwesenden auf, über eine Teilnahme nachzudenken. «Publikumsmessen sind trotz Internet und Social Media noch zeitgemäss. Unsere Erfahrungen zeigen, dass persönliche Kontakte nach wie vor geschätzt werden und zielführender sind.» Bei seinem Rückblick erwähnte Fredy Baumann die Vereinsreise ins Glarnerland und das Erfolgsmodell Berufswahlparcours, das sich bereits seit 25 Jahren bewährt. 

Zusammen mit den Parteien SP und FDP führte der Gewerbeverein am 15. November ein Podium mit den Kandidaten für das Gemeindepräsidium durch. Baumann rief den Anwesenden ins Gedächtnis, wie wichtig die Zusammenarbeit des Gewerbes mit den Behörden sei, denn nur mit den richtigen Rahmenbedingungen könne das Gewerbe gedeihen. Für diese Zusammenarbeit – bei der sie zwar nicht immer gleicher Meinung gewesen seien, sich aber immer wieder gefunden hätten – bedankte sich Fredy Baumann beim anwesenden Gemeindepräsidenten Erich Baumann. Er wird sein Amt Ende Monat an Kilian Germann übergeben, der an der Versammlung ebenfalls teilnahm. Ihm versprach Fredy Baumann, dass das Gewerbe sich dafür einsetzen werde, das Image der Gemeinde zu verbessern und ihre Attraktivität zu steigern. «Die Gemeinde hat sich in den letzten Jahren gute Ziele gesetzt, die hoffentlich dazu führen werden, dass sich neue Gewerbebetriebe hier ansiedeln werden», zeigte sich Fredy Baumann zuversichtlich. 

Nach dem Rücktritt von Joel Röthlisberger übernimmt Vorstandsmitglied Norman Urscheler das Amt des Kassiers, Ramona Koch von der TKB wurde neu in den Vorstand gewählt. Die Rechnung 2018, die mit einem Verlust schliesst, genehmigten die Anwesenden diskussionslos. Ebenfalls folgten sie dem Antrag, den Ladenbesitzern den noch offenen Betrag aus deren Aktionen ersatzlos zu streichen. «Bürglen kann sich glücklich schätzen, dass es hier noch so viele Einkaufsmöglichkeiten gibt. Kauft wenn immer möglich lokal ein! So können wir dafür sorgen, dass Bürglen ein lebendiger Ort bleibt und keine reine Wohngemeinde wird», betonte Fredy Baumann. 2018 sind drei Betriebe aus dem Gewerbeverein ausgetreten. Mit Renate Schäffer, die Ärztin führt in Bürglen eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie, und Matthias Engler, dem Inhaber der Engler Architektur + Bad GmbH, sind zwei neue dazugekommen. 

Die Zukunft im Blick

Kantonsrätin Brigitte Kaufmann überbrachte dem Bürgler Gewerbe Grussworte des Gewerbeverbands Thurgau. Mit dem Mentoringprogramm Lift, bei dem sich Gewerbe und Schule Bürglen gemeinsam engagieren, sowie der Berufsmesse in Weinfelden sprach sie die wichtige Funktion des Gewerbes bei der Ausbildung künftiger Fachkräfte an. 

Im Thurgau sei der Anteil an Klein- und Mittelbetrieben besonders gross, sagte Grossratspräsident Turi Schallenberg. Er bezeichnete diese Betriebe als Rückgrat des Kantons und der Gesellschaft. «Miteinander reden» hiess sein Rat für eine gelingende Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik.  

Hannelore Bruderer

18 Gewerbebetriebe machen bereits mit

An der Generalversammlung des Gewerbevereins Bürglen informierte Heidi Müller von der Schule Bürglen die Anwesenden, wie das Projekt LIFT in der Gemeinde angelaufen ist. Mit sogenannten «Wochenarbeitsplätzen» wird Jugendlichen ab der 7. Klasse mit erschwerender Ausgangslage die Integration in die Arbeitswelt erleichtert. Durch die Möglichkeit, in verschiedene praktische Tätigkeiten und Berufe einzusehen, entdecken die Jugendlichen ihre Fähigkeiten und Interessen und gehen die Berufswahl realistischer an. Die erste Arbeitserfahrung im Rahmen von LIFT ist zudem eine Referenz bei der späteren Lehrstellensuche. In Bürglen beteiligen sich 18 Gewerbebetriebe an diesem Jugendprojekt der Schule. Derzeit nutzen sieben Jugendliche die Gelegenheit, in ihrer Freizeit pro Woche zwei bis drei Stunden zu arbeiten, um so ihre Chancen zu verbessern, in der Arbeitswelt Fuss zu fassen. (hab)