Freitag, 8. Januar 2021

Bürglen. Auf den Gemeinderat Bürglen warten auch im neuen Jahr viele spannende Projekte. Nach dem abgesagten Dorffest 2020 hofft Gemeindepräsident Kilian Germann, dass die Bevölkerung in diesem Jahr zur Einweihung des neuen Werkhofs wieder zusammenkommen kann. 

Wie viele seiner Amtskollegen stand auch Kilian Germann wegen der vielen abgesagten Anlässe im letzten Jahr nicht so oft in der Öffentlichkeit. Auf die Frage, ob er diese Repräsentationspflichten vermisse, zuckt er mit den Schultern. «Da ich erst seit dem Sommer 2019 Gemeindepräsident bin, habe ich zu wenig Vergleichsmöglichkeiten, um zu beurteilen, was in diesem Bereich sonst normal wäre.» Die in dieser Hinsicht ruhigere Zeit hätten er und der Gemeinderat jedenfalls gut genutzt, um viele Projekte anzukurbeln, voranzutreiben oder abzuschlies­sen. 

Ausstände reduziert

Einen Erfolg vermeldete er bereits an der Gemeindeversammlung im November. «Die aufgelaufenen Perimeterausständen über 2,8 Millionen Franken konnten wir im vergangenen Jahr auf 1,6 Millionen Franken reduzieren, da wir zwei Gestaltungsplangebiete abgeschlossen haben. Weitere Abschlüsse sind in Arbeit. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir die restlichen Ausstände in diesem Jahr auf Null senken können», sagt Germann. Weitere gute Nachrichten für die Einwohner gibt es zu Beginn des Jahres mit Preisreduktionen beim Wasser und bei den Abfallgebühren sowie einer Senkung der Feuerwehrssteuer. Dies ist möglich, weil sich in diesen Spezialfinanzierungen über die Jahre ein hohes Polster angehäuft hat. Mit über vier Millionen Franken legte der Gemeinderat den Stimmbürgern einen hohen Investitionsantrag für die Wasserversorgung vor. «Dass dieser Antrag diskussionslos genehmigt wurde, hat uns gefreut. Die Massnahmen zur Erhöhung unserer Wasserversorgungssicherheit werden nun umgesetzt und sollen bis 2022 abgeschlossen sein.» 

Feier zur Einweihung

Mit dem Neubau des Werkhofs wird 2021 ein weiterer Meilenstein zu Verbesserung der Gemeindeinfrastuktur realisiert. «Wir waren alle recht enttäuscht, dass wir das Fest zum 25-Jahr-Jubiläum der Politischen Gemeinde im letzten Jahr absagen mussten. Nun hoffen wir aber, dass wir die Bevölkerung mit einer Einweihungsfeier für den neuen Werkhof für das Entgangene entschädigen können.» Auch wenn im Moment alles nach Plan läuft, zu einer Bekanntgabe eines Termins lässt sich der Gemeindepräsident nicht drängen. Prioriät hätten beim Neubau die Kosten und die Qualität, sagt er. Damit diese stimmen, würde er gegebenenfalls auch eine leichte Verzögerung in Kauf nehmen. «Auf jeden Fall freue ich mich, wenn der Werkhof bezugsbereit sein wird und die Säle wieder von den Vereinen und der Öffentlichkeit genutzt werden können.» Die Revision der Ortsplanung steht weiterhin im Fokus der Tätigkeiten des Gemeinderats. «Die Ortsplanung ist ein wichtiges Instrument für die künftige Entwicklung unserer Gemeinde. Wir arbeiten intensiv daran weiter mit dem Ziel, unsere Planung dem Kanton bis Ende 2022 zur Prüfung einzureichen», sagt Kilian Germann. Wie eine Umfrage gezeigt hat, ist auch das Thema familienergänzende Betreuung in Bürglen aktuell. Zusammen mit der Schule wird derzeit ein Projekt unter dem Namen «FaerBe» ausgearbeitet. 

Gegenseitiges Vertrauen 

Besonders erfreulich entwickle sich die Zusammenarbeit im Gemeinderat, sagt Germann. «Wir haben im letzten Jahr das gegenseitige Vertrauen weiter ausgebaut. Vertrauen ist die Basis für eine gute Diskussionskultur. Es gibt Sicherheit im Gremium, seine Ideeen und Meinungen einzubringen, auf die Argumente der anderen einzugehen und sich manchmal auch überzeugen zu lassen», ist Kilian Germann überzeugt. 

Hannelore Bruderer