Freitag, 4. Januar 2019

Erlen. Rekordverdächtig viele Einwohnerinnen und Einwohner trafen sich am Mittwoch im Foyer der Aachtalhalle, um am Bächtelisapéro der Gemeinde auf ein gutes 2019 anzustossen. 

Seit zwölf Jahren richtet die Gemeinde Erlen am 2. Januar den Bächtelisapéro aus, an dem sich die Einwohner «äs guets Neus» wünschen und sich austauschen. Ein Blick in die Runde zeigte, dass die Anzahl der Teilnehmenden in diesem Jahr nochmals etwas angestiegen ist. «Im Gemeindehaus, wo der Apéro früher durchgeführt worden ist, hätten wir wohl ein Platzproblem gehabt», sagte Gemeindepräsident Roman Brülisauer bei seiner Begrüs­sung. 

«Gut» ist relativ

«Ist 2018 ein gutes Jahr gewesen?», stellte er in den Raum. «Gut oder nicht gut ist relativ und steht in grosser Abhängigkeit zur persönlichen Wahrnehmung und Lebenssituation.» Er erinnerte daran, dass früher reiche Ernte und genügend zu essen ein gutes Jahr bedeutete. Dies sei immer noch wichtig, gut sei aber auch, dass diese Werte in der heutigen Zeit des Überflusses in den Hintergrund gerückt seien. «Machen wir die heutige Zeit aufgrund der Vergangenheit nicht schlechter als sie ist», forderte er die Anwesenden auf. Danach erläuterte er kurz die wichtigsten Ereignisse und Entscheidungen in der Gemeinde Erlen im Jahr 2018. Dazu zählte er die Annahme der familienergänzenden Betreuung, die Reorganisation des Gemeinderats, die Revision der Ortsplanung, die Gestaltungsplanung Langägger in Riedt, die Sanierung der Bahnhofstrasse und das Hochwasserschutzprojekt Tobelbach. 

«Auch wenn in Erlen immer auf genügend Trinkwasser zurückgegriffen werden konnte, hat uns die gros­se Trockenheit im letzten Jahr stark beschäftigt. Die Pegelstände der Gewässer sind immer noch tief. Wünschen wir uns einen regnerischen Frühling und Sommer!» Obwohl unbestritten notwendig, teilten – dem Raunen und Lachen im Publikum nach zu urteilen – nicht alle Anwesenden diesen Wunsch. Nachdem Roman Brülisauer noch kurz auf die wichtigsten Projekte des laufenden Jahres einging, bedankte er sich bei den Einwohnern für ihr Vertrauen in den Gemeinderat, ihre positive Grundhaltung und Offenheit. 

Mit etwas Wehmut

Da er Mitte Jahr zurücktritt, hielt Roman Brülisauer an diesem Jahreswechsel zum letzten Mal eine Rede am Bächtelisapéro. «Das ist schon speziell für mich und ich empfinde auch etwas Wehmut dabei», meinte er nach seinem Auftritt.

Hannelore Bruderer