Freitag, 15. Dezember 2017

Bürglen. Ein neuer Sandfang entlastet den Vorfluter, der zum Giessen führt. Er stoppt das Geschiebe zwischen dem eingedolten und freigelegten Teil des Zuflusses. 

Pläne, den Vorfluter, der zum Giessen führt, mit einem Sandfang auszustatten, hätten schon seit rund zwölf Jahren bestanden, sagt Bürglens Gemeindepräsident Erich Baumann. Da die Landeigentümer nicht sofort bereit waren, einen Teil ihres Bodens abzutreten, verzögerte sich das Projekt.

Bewuchs mindern

Nach den Sommerferien ist mit dem Aushub begonnen worden. In den Vorfluter gelangt das Wasser aus den Drainagen, die unter dem umliegenden Kulturland durchführen. «Der Vorfluter wie auch die anderen Fliessgewässer in diesem ganzen Bereich haben nur ein sehr geringes Gefälle», erklärt Erich Baumann. Staut sich in und entlang der Fliessrinne vom Wasser mitgeführtes Erdreich, so führt das zu einem schnelleren Bewuchs, der wiederum den Durchfluss reduziert. Bei starken Regenfällen kann der Bach die Wassermenge nicht schnell genug abtransportieren und es kommt zu Überschwemmungen.

Einfach und kostengünstiger, als die Fliessrinne regelmässig auszubaggern, ist das Anlegen eines Sandfanges im oberen Teil des Gewässers. Das hier gesammelte Material muss zwar auch alle zwei bis drei Jahre entfernt werden, dies geschieht aber punktuell und belastet die Natur weniger. Deshalb sei beim Anlegen des Sandfangs auch auf eine leichte Zugänglichkeit mit schwerem Gerät geachtet worden, erklärt der Gemeindepräsident. An einigen Stellen beim Sandfang sind Stauden gepflanzt worden. Deren Schattenwurf soll den Bewuchs im Becken verlangsamen. Ein Rechen verhindert zudem, dass grössere Teile wie zum Beispiel Äste den Vorfluter verstopfen können.

Auf Laichzeit achten

Bei Arbeiten an Gewässern müssen Fachpersonen der kantonalen Jagd- und Fischereiverwaltung beigezogen werden. Sie bestimmen, zu welchem Zeitpunkt ein baulicher Eingriff für Fische und Kleinstlebewesen am schonensten vorgenommen werden kann. So dürfen Arbeiten an Bächen zum Beispiel nicht während der Fischlaichzeit erfolgen. «Es ist erstaunlich – kaum ist das Becken ausgehoben gewesen, sind darin auch schon wieder die ersten Fische gesichtet worden», sagt der Gemeindepräsident. Auch jetzt im Dezember sind im klaren Wasser viele kleine Fische zu erkennen, die sich dort sichtlich wohl fühlen. Die Abrechnung für dieses Projekt liegt noch nicht vor. Der Gemeindepräsident schätzt aber, dass das Kostendach von 46 000 Franken unterschritten werden kann. Ein Grund dafür sind die niedrigeren Aufschüttungen entlang des Sandfangs und Vorfluters, die auf Empfehlung der Jagd- und Fischereiverwaltung optimiert werden konnten. In Abzug gebracht werden können später auch die Beiträge, die Bund und Kanton für Hochwasserschutzmassnahmen ausrichten.

Hannelore Bruderer