Freitag, 19. Juni 2020

Kradolf. Das Wohn- und Pflegezentrum Tertianum Rosengarten in Kradolf hat seit Kurzem mit Fabrizio Trevisan einen neuen Küchenchef. Es ist bereits das dritte Heim, das der Koch aus Leidenschaft mit seinem Team in der Region kulinarisch verwöhnt. 

Trevisans «Stammhaus» ist seit zwölf Jahren das Wohn- und Pflegezentrum Tertianum Zedernpark in Weinfelden. Doch seine Kochkünste sprachen sich herum. Vor rund einem Jahr kam das «Schloss Berg» hinzu und seit Februar sorgt er nun auch für das leibliche Wohl im «Rosengarten» in Kradolf. Jeden Tag verlassen zweimal rund 145 Gerichte seine Küche. «Wir haben das Glück, dass diese schon beim Bau sehr grosszügig dimensioniert und eingerichtet war, so dass wir den Zuwachs problemlos verarbeiten können», so Trevisan. Kulinarisch ein Vollblutitaliener, schätzt Fabrizio Trevisan selbstredend die mediterrane Küche – aber nicht nur. «Meine Menüs müssen leicht und bekömmlich sein, wobei ich gerne traditionelle Gerichte koche und diese dann an den Geschmack unserer Gäste anpasse. Dementsprechend sind mir die Rückmeldungen meiner Gäste sehr wichtig. Und auch auf besondere Wünsche gehe ich gerne ein, wenn es mir möglich ist», erklärt der Koch. 

«Es wird richtig gekocht»

Wer mit Fabrizio Trevisan redet, erlebt einen bodenständigen und humorvollen Menschen, der nicht nur passioniert kocht, sondern vor allem gerne den Umgang mit Menschen pflegt: «Ich versuche mich immer in die Situation des Gegenübers hineinzuversetzen, sei es nun ein Mitarbeiter oder ein Gast», erläutert er. Zu Letzteren zählt der 86-jährige Franz Haupt. Früher selbst Gastronom – er führte zusammen mit seiner Frau während 28 Jahren ein Hotel in Leysin – weiss er Trevisans Küche zu schätzen. «Ich wohne zwar erst seit sechs Wochen hier, meine Frau aber schon seit zweidreiviertel Jahren. Ich habe also den Unterschied zwischen vorher und jetzt sehr gut mitbekommen und darf sagen: das sind Welten. Nicht nur, dass die Küche viel abwechslungsreicher geworden ist, sondern es wird auch richtig gekocht. Heute kommt ein Geschnetzeltes als Geschnetzeltes daher und nicht als Ragout», erläutert Haupt. 

Essen muss Genuss sein

Ebenso ist Geschäftsführer Daniel Kübler von den Kochkünsten Trevisans sehr angetan: «Das Essen wird für viele Menschen, je älter sie werden, immer wichtiger. Es ist etwas, an dem sie auch im hohen Alter noch lange ihre Freude haben, während vieles andere nicht mehr geht, wie zum Beispiel Sport treiben. Dementsprechend zentral ist es, dass in einem Heim das Essen ein Genuss ist und nicht einfach eine Sättigung. In dieser Hinsicht haben wir mit Fabrizio Trevisan und seinem hervorragenden Team wirklich viel Glück gehabt.»

(pd)