Freitag, 11. Februar 2022

Erlen. Viele träumen davon, einmal ein Buch zu schreiben. Sandra Pfändler hat das Träumen aufgegeben und sich an die Arbeit gemacht. Im Sommer erscheint der zweite Band ihrer Trilogie, die im Südtirol spielt.

Sandra Pfändler ist mit ihrem Mann gerade erst von Berg nach Erlen gezogen. Sobald sie sich am neuen Wohnort fertig eingerichtet hat, will sie an ihrem dritten Buch weiterarbeiten. Schauplatz ist das Südtirol, die Hauptfigur in ihrer Romantrilogie heisst Lisa Moroder. Eine junge Winzerin, die das Weingut ihrer Eltern übernimmt und sich in einem konservativen Umfeld behaupten muss. Unerwartet verliebt sie sich in den Edelbrenner David Silgoner und ihr Leben gerät aus den Fugen. So beginnt die Liebesgeschichte im ersten Band «Dunkle Wolken über Südtirol». Eine Liebesgeschichte mit Hochs und Tiefs, die aber nie berechenbar ist. 

Beliebte Romanheldin 

«Aus Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern weiss ich, dass die Figur Lisa sehr beliebt ist. ‹Wir wollen mehr von ihr hören›, heisst es oft», sagt Sandra Pfändler. Diesen Wunsch erfüllt die Autorin in ihrem nächsten Buch, das im Sommer erscheinen wird und im dritten Band, für den es noch kein Erscheinungsdatum gibt. Solch positive Rückmeldungen bestätigen Sandra Pfändler darin, dass sie mit ihrer Art, Figuren aufleben zu lassen, und mit ihrem Schreibstil auf dem richtigen Weg ist. «Dass ­Lisa so beliebt ist, stürzt mich aber auch in ein Dilemma. Denn ich möchte von Lisa auch wieder loskommen und andere Ideen verwirklichen. Das wird nicht einfach.» Um sich von Lisa langsam zu lösen, die auch in ihren Gedanken einen grossen Platz einnimmt, hat Sandra Pfändler in ihrer Geschichte nun zwei neue Figuren erschaffen. «Seit ich schreiben kann, schreibe ich gerne», sagt Sandra Pfändler, die 1972 auf die Welt kam und in Stein am Rhein aufwuchs. Ihr Schreibtalent wurde auch in Schulaufsätzen gelobt. Nach der Schule absolvierte sie eine kaufmännische Lehre bei einem Verlag. «Mein Lehrmeister sagte mir damals, dass er sicher sei, dass ich einmal auf der anderen Seite des Verlags als Autorin stehen werde», blickt sie zurück. Doch diese Prophezeiung sollte erst viel später eintreffen. Sandra Pfändler arbeitete in ihrem Beruf weiter und war bei verschiedenen Verwaltungen tätig. 

Auf zu neuen Ufern

Irgendwann, mit Mitte vierzig, fühlte sie sich in ihrem Beruf zu festgefahren und eingeengt. Sie begab sich in eine Laufbahnberatung, um sich neue Wege aufzeichnen zu lassen. «Dabei bin ich wieder beim Schreiben gelandet», sagt sie. Nach Rücksprache mit ihrem Mann entschied sie sich, ihren Beruf aufzugeben und sich ganz dem Schreiben zu widmen. «Zum Schreiben brauche ich Ruhe. Ich arbeite täglich fünf bis acht Stunden in meinem Schreibzimmer. Wenn es gut läuft, können es auch zehn Stunden werden.» Zum Südtirol, wo ihre Geschichte spielt, hat die Autorin eine besondere Verbundenheit. «Wir sind viel gereist. Als das Thema Ferien wieder aktuell wurde, suchten wir einen Ort, in dem wir noch nie waren und stiessen auf ein Hotel in Südtirol», erzählt Sandra Pfändler. «Vielleicht etwas langweilig, dachte ich erst. Als wir dort ankamen, habe ich mich sofort in die Landschaft, die Menschen und ihren Dialekt verliebt.» Bei diesem einen Besuch ist es nicht geblieben. Das Südtirol steht seit mehr als zehn Jahren im jährlichen Reiseprogramm. «Ich entdecke dort immer wieder Neues, das mich inspiriert», bekennt die Autorin. 

Suche nach einem Verlag

Das Schreiben ist das eine, das Veröffentlichen eines Buches nochmals etwas anderes. Jungautoren haben es generell schwer, einen Verlag zu finden. «Die Leiterin eines Kurses riet mir dazu, mein Buch im Selbstverlag zu veröffentlichen, einen Verlag zu finden sei nicht realistisch, meinte sie.» Doch so schnell wollte sich Sandra Pfändler nicht geschlagen geben. Sie schrieb die grossen Verlage an, die sie im Internet gefunden hatte, daraus ergab sich aber nichts. «Die Absagen sind schlimm, aber das muss man aushalten. Schlimmer war es jedoch, gar keine Antwort zu erhalten. Einige Absagen enthielten auch Ermutigungen, indem mir ein guter Schreibstil attestiert wurde.» Der Dozent eines anderen Schreibkurses riet ihr dann, bei kleinen Verlagen anzuklopfen und vermittelte ihr einige Kontakte. So kam es zur Zusammenarbeit mit dem Herzsprung-Verlag in Langenargen. Lesungen hat die Autorin noch nicht viele durchgeführt. Das sei wegen der Coronapandemie derzeit schwierig. «Sobald es möglich ist, will ich nach neuen Lesungsorten suchen. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Lesung gut in eine Weinhandlung, kombiniert mit einer Degustation, passen würde.» 

Hannelore Bruderer

Das Erstlingswerk

Der Roman «Dunkle Wolken über Südtirol» von Sandra Pfändler ist in Buchhandlungen und im Internet erhältlich. Das Taschenbuch hat die ISBN-Nummer 978-3-96074-469-6, das eBook 978–3-96074-470-2. (hab)