Freitag, 1. März 2019

Sulgen. Ältere Menschen geraten gerne ins Visier von Betrügern und Dieben. Um Senioren um ihre Ersparnisse zu bringen, entwickeln sie immer neue Tricks und Methoden. Das Thema «Sicherheit im Alter» stand am gut besuchten Seniorennachmittag im grossen Saal unter der katholischen Kirche im Mittelpunkt. Eingeladen hatte die katholische Pfarrei Sulgen, zu Gast war Daniel Meili von der Kantonspolizei Thurgau. Er verstand es, mit Filmbeispielen und Erzählungen aufzuzeigen, wie alltägliche Gewohnheiten durch Diebe und Betrüger abrupt durchkreuzt werden. Diebstahl ist ein häufiges Delikt. Portemonnaies in Einkaufswagen, offene Taschen, ungesichertes Gepäck, unverschlossene Fenster, Türen und Autos laden Diebe geradezu ein. Risiko-Situationen bergen auch Menschenmengen und grosses Gedränge. Bei Anfragen nach Münz verschwinden Nötli wie von Zauberhand aus dem Geldbeutel.

Am meisten beeindruckte die Anwesenden, wie Enkeltrickbetrüger ans grosse Geld gelangen wollen. Von einem Call-center in Polen aus werden Opfer, meist mit älter klingenden Namen, ausgewählt, angerufen und professionell in Gespräche verwickelt. Innerhalb kurzer Zeit üben sie grossen psychischen Druck aus, welcher ein Gefühl der Verpflichtung zur Hilfeleistung auslöst. Als letztes warnte Daniel Meili vor dreisten Haustürbesuchern – Handwerkern, Teppich- und Pfannenverkäufern, welche dringende Reparaturen oder Überprüfungen vorgeben, oder gar jene, welche als Polizisten Geld- und Wertsachen in Sicherheit bringen wollen. In die gleiche Kategorie fallen stumme Bettler mit ihren herzerweichenden Briefen und Plakaten von kranken Kindern, dubiose Gewinnversprechen und Kaffeefahrten mit stundenlangen Verkaufsabsichten. Immer wieder betonte Daniel Meili: «Wenn bei Ihnen Alarmglocken läuten, Sie ein ungutes Gefühl haben, etwas suspekt ist oder Sie jemandem etwas übergeben oder irgendwo etwas deponieren sollen, wählen Sie die Notrufnummer 117. Unterschätzen Sie niemals die Macht der Manipulation.»

(pd)