Freitag, 5. August 2016

Kradolf-Schönenberg. Die Euro-Masters Regatta in München am letzten Juli-Wochenende bot für Paul Stahlberg die Gelegenheit, sich in seiner Altersklasse auf höchstem internationalen Niveau zu messen.  

Gleich am Freitag zeigte Paul Stahlberg im Einer vom Start weg seine Ambitionen. Neben ihm starteten in der Altersklasse 55 bis 60 Jahre Ruderer aus Deutschland, Kroatien, Russland, Spanien und den Niederlanden. Mit  Kampfgeist und kräftigen, langen Ruderschlägen lag der Schönenberger bereits nach Streckenhälfte an erster Stelle, und auch auf der zweiten Streckenhälfte liess sich Stahlberg von den Angriffen der Gegner nicht aus der Ruhe bringen. Der Sieg und die schnelle Zeit von 3,53 Minuten bedeutete für Stahlberg den Einzug ins Finale der sechs Besten, das am Sonntag ausgetragen wurde.

Zweiter im Doppelzweier
Als Kreuzlinger SUI-Team stand Paul Stahlberg mit Partner Michael Fahlbusch aus Basel am Start zum Doppel­zweier-Rennen. Auch hier gelang dem Team eine hervorragende erste Streckenhälfte, und so lagen sie bei 500 Metern in Führung. Allerdings konnten sie dem extrem stark aufkommenden russischen Boot nicht Paroli bieten und mussten sich am Ende über den wohlverdienten zweiten Platz freuen. Das leise Misstrauen gegenüber der unglaublichen russischen Leistung sollte sich später bewahrheiten. Einer der russischen Ruderer wurde wegen Betrugs nicht mehr zum Finale der sechs besten Einerruderer zugelassen.

Im Kreis der Favoriten
Das Finale der sechs Besten aus 36 europäischen Startern am Sonntag war für Paul Stahlberg dann ein ganz besonderer Tag. Mit der zweitschnellsten Zeit vom Freitag durfte sich Stahlberg berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall machen. Bereits beim Warmfahren lief das Boot hervorragend, und so ging der Schönenberger mit sehr viel Selbstvertrauen ins Rennen. Am Start sah es nach einem leichten Vorteil für den Schweizer aus, doch der Ruderer aus Deutschland machte mächtig Druck – und Druck ist eine Möglichkeit für schnelle Rennen oder eine Niederlage. Stahlberg machte seinem Namen alle Ehre, zeigte stählerne Nerven und nutze den Druck für eine neue persönliche Bestzeit und den Sieg. Dieser Euro-Masters-Titel ist für Paul Stahlberg das schönste und höchste Ziel seiner Ruderleidenschaft. Er hofft, dass sich das erfolgreiche Sportjahr der Familie Stahlberg morgen Samstag fortsetzt, wenn sein Sohn Nico mit dem Schweizer Doppelvierer bei der olympischen Regatta in Rio de Janeiro zu den Vorläufen startet.

(pd)