Freitag, 2. November 2023

Hohentannen. Das Budget 2024 der politischen Gemeinde weist bei einem Steuerfuss von 50 Prozent ein Minus von rund 63 000 Franken aus. Die Investitionen fallen geringer aus als zuletzt. Sie betragen noch 85 000 Franken und finden vollumfänglich für den Dorfplatz in Heldswil Verwendung. 

Dem Ertrag von 2,599 Millionen Franken steht im Budget für das kommende Jahr ein Aufwand von 2,663 Millionen Franken gegenüber. Macht unter dem Strich ein Minus von 63 480 Franken. «Das ist für eine Gemeinde unserer Grösse ein nicht unwesentlicher Verlust, aber aufgrund der finanziellen Gesamtsituation verkraftbar», erklärt Gemeindepräsident Lukas Hoffmann. Eine Erhöhung des Steuerfusses sei jedenfalls kein Thema. Negativ ins Gewicht fallen würden vor allem die wieder zunehmende Zinsbelastung für langfristige Darlehen (derzeit rund 2,5 Millionen Franken), die Kosten im Gesundheitswesen sowie die allgemeine Teuerung. Zudem rechne man mit geringeren Steuereinnahmen, was insbesondere für die Grundstückgewinnsteuern gelte. Auf dem Steuerertrag wird nach Einschätzung Hoffmanns in den nächsten Jahren ohnehin ein Hauptaugenmerk liegen müssen.

Weniger Finanzausgleich

Dem Gemeinderat ist es in jüngster Vergangenheit gelungen, die finanzielle Unabhängigkeit Hohentannens sukzessive zu erhöhen. Das Ziel, nicht mehr am Tropf des Kantons zu hängen, ist laut Hoffmann praktisch erreicht. Im Jahr 2022 habe sich der Beitrag aus dem kantonalen Finanzausgleich gerade noch auf 27 000 Franken belaufen. Weshalb ihm das dermassen wichtig ist, erklärt Hoffmann so: «Eine Gemeinde hat dann eine Existenzberechtigung, wenn sie finanziell stark ist.» Auf seine Gemeinde Bezug nehmend, fügt Hoffmann ergänzend an: «Die Existenz Hohentannens gründet in der Qualität, welche der Bevölkerung in vielerlei Hinsicht geboten werden kann.» An den voraussichtlichen Abschluss der Ortsplanungsrevision im Jahr 2024 knüpft der Gemeinderat die Hoffnung, neues Bauland für Wohneinheiten umzonen zu können. «Im Moment haben wir praktisch kein Bauland mehr. Solches benötigen wir aber, um neue Einwohner in der Gemeinde ansiedeln und den Steuerertrag, unsere einzige Einnahmequelle, erhöhen zu können», führt Hoffmann aus. Gelinge das nicht, müsse früher oder später über eine Steuerfusserhöhung nachgedacht werden. Derzeit wohnen in der Gemeinde 676 Personen. Damit sei das Potenzial noch nicht ausgeschöpft, erklärt Hoffmann: «Mit der vorhandenen Infrastruktur kann die Einwohnerzahl in den nächsten 15 Jahren problemlos auf zirka 900 gesteigert werden.» Der Gemeindepräsident erwartet vom Kanton in Sachen Ortsplanung eine «kreative Unterstützung». Im zuständigen Departement müsse man umdenken und sich von der «ideologischen Politik» verabschieden, sagt Hoffmann und plädiert für ein «realistisches Planen».

Aufwertung Dorfplatz

Nachdem in den letzten sechs Jahren über zwei Millionen Franken in Projekte wie den Anschluss an den Abwasserverband Bischofszell, die Errichtung einer Druckerhöhungsanlage, die Sanierung des Quellgebiets Kistenmühle und den Neubau der Trafostation Bernhausen investiert worden sind, nehmen sich die 85 000 Franken für das Jahr 2024 vergleichsweise bescheiden aus. Profitieren wird davon Heldswil, dessen Dorfplatz mit einem Aufwand von 50 000 Franken saniert und ästhetisch aufgewertet werden soll. «Der heutige Anblick ist doch eher trist. Der Ort soll deshalb eine einladende Gestaltung erhalten und künftig sinnvoller genutzt werden», erläutert der Gemeindepräsident. Die restlichen 35 000 Franken wolle man in die Optimierung der Abfallentsorgung auf dem Dorfplatz investieren. 

Jubiläumsjahr 2024

Im Hinblick auf das 25-jährige Bestehen der Politischen Gemeinde Hohentannen sind im Budget 2024 auch 12 000 Franken für diverse Jubiläumsanlässe enthalten. «Wir planen für die Bevölkerung etwas Spezielles», kündigt Hoffmann an. Mehr verraten möchte der Gemeindepräsident zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Georg Stelzner

Budgetversammlung Politische Gemeinde Hohentannen: Donnerstag, 23. November, 20 Uhr, Hirschenschür