Freitag, 20. Oktober 2023

Heldswil. Vom 3. bis 10. November findet in der Kapelle Heldswil die 13. Kulturwoche statt. Als Ausstellerin konnte die Gruppe «kapelle.religion kapelle heldswil» die Filzkünstlerin Monica Luder-Kesseli gewinnen. 

Noch ist es ganz ruhig und beschaulich in und um die Kapelle in Heldswil. Das wird sich in ein paar Tagen aber ändern. Neben dem kleinen Gotteshaus wird nämlich bald das Zelt für die Kulturwoche errichtet, die die Gruppe «kultur.religion kapelle heldswil» vom 3. bis am 10. November bereits zum 13. Mal durchführt, und in der Kapelle wird Monica Luder-Kesseli ihre Ausstellung zum Thema «Filzkunst» einrichten. 

Kunstvolle Werke aus Wolle
Für Monica Luder-Kesseli ist es die ­erste Ausstellung, an der sie als einzige Künstlerin ihre Werke präsentiert. «Nachdem ich in Amriswil am Kunsthandwerkermarkt ‹Kunst & Genuss› zusammen mit anderen Kunstschaffenden ausgestellt habe, hat mich Stefan Fischer gefragt, ob ich als Ausstellerin an der Kulturwoche dabei sein möchte», erklärt sie. Besonders freut sich die 63-jährige Frau aus Happerswil über den speziellen Ort, an dem sie ihre Kunstwerke ausstellen darf. «Die Kapelle hat etwas Mystisches an sich. Zudem ist sie ein Ort, an dem man entschleunigen und zur Ruhe kommen kann», sagt sie. Monica Luder-Kesseli wird in der Kapelle Dekorations- und Gebrauchsgegenstände ausstellen, die sie in Handarbeit aus Wolle, Merinowolle, Seide und Seidenstoffen gefertigt hat. Dabei setzt sie ihrer Fantasie keine Grenzen. Neben Bettsocken, Schals, Hüten oder Handschuhen stellt sie Vasen, Pilze, Sterne oder Engel her. «Gerne setze ich auch Ideen meiner Kunden um», erklärt sie. So ist beispielsweise eine spezielle Tasche für eine Braut entstanden, die mit Blüten dekoriert und mit unzähligen Perlen bestickt ist. 

Söhne halten Laudatio
Zum Filzen ist Monica Luder-Kesseli gekommen, als ihre Kinder noch klein waren. «Ich habe die Figuren aus ihren Zwergenbüchern nachgearbeitet», erklärt sie. Um das anspruchsvolle Handwerk von Grund auf zu lernen, hat Monica Luder-Kesseli später Kurse besucht sowie eine dreijährige Ausbildung zur Filzfachfrau absolviert. «Mich fasziniert, dass ich aus Wolle alles herstellen kann, was ich will», sagt sie. Wer nach dem Besuch der Ausstellung den Drang verspürt, selber einen Engel zu filzen, kann das in der Bastelwerkstatt im Festzelt tun. Tipps können bei der Künstlerin eingeholt werden, die während der Öffnungszeiten der Ausstellung immer zugegen sein wird. Die Vernissage der Ausstellung findet am Freitag, 3. November, von 19 bis 21 Uhr statt. Die Laudatio auf Monica Luder-Kesseli halten ihre Söhne Christophe und Joël. Musikalisch umrahmt wird der Anlass von Adrian Popp vom Konservatorium Bern mit seinem Marimbaphone, einem dem Xylophon ähnlichen Instrument.
Der Vernissage folgen sieben Tage, in denen neben dem Besuch der Ausstellung in der Bastelwerkstatt Dekorationen für die Advents- und Weihnachtszeit gebastelt werden können, für die ein Unkostenbeitrag von zwei bis 25 Franken erhoben wird. «Hauptverantwortlich für die Bastelwerkstatt ist Stefan Fischer, der von seiner Frau Barbara unterstützt wird», erklärt Karin Schenk. 

Eingespieltes Team
Zur Gruppe «kultur.religion kapelle heldswil» gehören neben Stefan Fischer Karin Schenk, Monika Niklaus-Büchler und Silvia Hug. Neu im Team ist Bekim Zejnullahi. «Bekim ist zuständig für die ganze Infrastruktur, die es ausserhalb der Kirche braucht, inklusive der Helfer für deren Aufbau», sagt Karin Schenk. Sie selber kümmert sich im Vorfeld mit den beiden anderen Frauen um die Werbung, die Rekrutierung von Helfern für die Bastelwerkstatt oder die Einrichtung und Dekoration des Zeltes. Zudem betreuen sie die «Engelsbar», die während der Kulturwoche für das leibliche Wohl der Besucher sorgt. Die Gruppe «kultur.religion kapelle heldswil» arbeitet ehrenamtlich. «Wir geben für diese Zeit sogar frei ein im Geschäft», sagt Silvia Hug. Ihrem Lachen nach zu urteilen, macht das aber den Mitgliedern der Gruppierung nichts aus. Sie freuen sich auf die Kulturwoche wie Kinder auf Weihnachten.
Die detaillierten Öffnungszeiten der Ausstellung werden in der Agenda des «Neuen Anzeigers» aufgeführt.

Monika Wick