Freitag, 7. Juni 2019

Oetlishausen. Der idyllische Weiler in der Gemeinde Hohentannen ist um eine Attraktion reicher. Mit viel Leidenschaft für ihr Hobby legen Sharlene Sutter und Thomas Stark einen Iris-Schaugarten an, in dem Besucher willkommen sind. 

Bei einem Anlass der Gesellschaft Schweizerischer Rosenfreunde, bei der sie Mitglieder sind, kommen Sharlene Sutter und Thomas Stark ins Gespräch. «Mein Traum wäre ein Schaugarten voller Iris, leider habe ich den Platz nicht dafür», verrät sie Stark. «Kein Problem», meint dieser, «den Platz könnte ich dir zur Verfügung stellen.» Das ist der Startschuss zu einem einzigartigen Projekt, das langsam Formen annimmt. 

Hunderte von Sorten

In Oetlishausen, gleich anschliessend an Thomas Starks romantisch schönen Garten mit altem Buchsbestand, den er auch für Anlässe vermietet, reihen sich einige mit Holz eingefasste Beete, in denen derzeit 240 verschiedene Sorten Iris blühen. 300 weitere sind bestellt, die Beete dafür sind in Arbeit. Dazu kommen noch einige Eigenzüchtungen. Sharlene Sutter, die in Sonnental bei Oberbüren wohnt, steckte sich vor rund vier Jahren mit dem Iris-Virus an, den sie seither nicht mehr losgeworden ist. Das ehrgeizige Ziel der beiden Gartenfreunde heisst: die grösse Iris-Sammlung der Ostschweiz anzulegen. Für einen Schaugarten unerlässlich ist die korrekte Beschriftung jeder Sorte. Es sei schon vorgekommen, dass sie falsch deklariertes Saatgut bekommen habe, sagt die Iris-Züchterin. Aus diesem Grund dokumentiert sie jede Pflanze und überprüft sie auf ihre Merkmale. Neue Farben und Formen entstehen durch das Bestäuben unterschiedlicher Iris-Pflanzen mit der Pinzette. Ein Geduldsspiel – nicht nur beim Bestäuben –, denn ob das gewünschte Resultat erreicht wurde, zeigt sich erst sehr viel später. 

In Kombination mit Rosen

Diese Geduld habe er nicht, lacht Thomas Stark. Etwas grösser als «den Platz zur Verfügung stellen» wie er bescheiden sagt, ist sein Anteil an der Zusammenarbeit der beiden aber schon. Er legt nicht nur weitere Felder für die neun Iris-Sorten an, sondern stellt auch Rankhilfen für Kletterrosen auf. Denn auch Rosen haben beim Irisfeld einen festen Platz. Durch die Kombination der beiden Blumensorten pflegen Sharlene Sutter und Thomas Stark nicht nur ihre gemeinsame Passion für die «Königin der Blumen», sie machen den Schaugarten so auch attraktiv für die Zeit nach der Iris-Blüte. 

Hannelore Bruderer

Anschauen ja, pflücken nein

Das Irisfeld in Oetlishausen ist offen für interessierte Besucher, Gruppen sind jedoch gebeten, sich bei Thomas Stark anzumelden (Tel. 071 642 16 19). Die Anlage ist kein Blumenpflückfeld, sondern ein reiner Schaugarten, in dem die breite Palette der Iris-Sorten gezeigt wird. Der Eintritt ist kostenlos, freiwillige Spenden zur Unkostendeckung dieses einmaligen Gartenprojekts werden von den Initianten gerne entgegengenommen. (hab)