Freitag, 26. April 2019

Sulgen. Höhere Steuereinnahmen, ein unerwarteter Landverkauf und nicht veranschlagte Mieteinnahmen bescheren der Gemeinde Sulgen einen positiven Rechnungsabschluss. 

Hannelore Bruderer

Mit dem Rechnungabschluss 2018 ist Gemeindepräsident Andreas Opprecht mehr als zufrieden. Bei einem Gesamtaufwand von 16 225 296 Franken und einem Gesamtertrag von 16 234 984 Franken resultiert in der Rechnung 2018 ein Nettogewinn von 9688 Franken. Budgetiert war ein Verlust von 784 700 Franken. «Bei allen Positionen, die wir budgetieren konnten, liegen wir recht nahe bei den Vorgaben. Das Jahresresultat verbessert haben vor allem ausserordentliche Erträge. Auf solche Sondereffekte können wir aber nicht jedes Jahr hoffen», sagt Andreas Opprecht. Die Gemeinde Sulgen hat 2018 rund 266 000 Franken mehr Steuern eingenommen als veranschlagt, bei den Baubewilligungsgebühren waren es rund 99 500 Franken. Gut 117 000 Franken betrugen die Mieteinnahmen vom Staatssekretariat für Migration (SEM) für die ALST und den Auholzsaal. Bedingt durch den Rückgang der Asylgesuche in der Schweiz war lange nicht klar, ob das SEM die Anlage für ein weiteres Jahr mieten würde. Die Mieteinnahmen konnten deshalb im Budget 2018 nicht eingeplant werden. In einigen Bereichen wurde auch weniger ausgegeben als ­veranschlagt, so wurden zum Beispiel Unterhaltsarbeiten günstiger ausgeführt, Anschaffungen zurückgestellt und Dienstleistungen von Dritten fielen tiefer aus als erwartet. 

Hohe Kosten für Soziales

«Das einzige Unschöne an dieser Rechnung sind die hohen Kosten im Bereich Soziales», sagt der Gemeindepräsident. In diesen Bereich fliessen rund ein Viertel der gesamten Steuereinnahmen Sulgens. Das sei deutlich mehr als in anderen Gemeinden vergleichbarer Grösse, sagt Opprecht. Bei den Sozialleistungen besonders einschenken würden Fälle von Fremdplatzierungen. Einen ausserordentlichen Buchgewinn von 561 800 Franken verzeichnete die Gemeinde durch einen Landverkauf an der Weinfeldenstrasse. Dieser Gewinn ist als Vorfinanzierung für die Sanie­rungen Haupt-, Weinfelden- und Bleikenstrasse verbucht worden. Im Rechnungsjahr 2018 hat die Gemeinde zudem Investitionen von rund 1,7 Millionen Franken getätigt. Nebst der Rechnung werden die Stimmbürger an der Gemeindeversammlung auch über ein Einbürgerungsgesuch befinden sowie die Sitze in der Rechnungsprüfungskommission (RPK) und im Wahlbüro für die Legislatur 2019–2023 bestätigen respektive neu besetzen. Für das zehnköpfige Wahlbüro kandidieren neu Simon Fischer, Hessenreuti, und Jan Schönenberger, Sulgen. Für die sechsköpfige RPK stellt sich Nicole Merz aus Sulgen als neues Mitglied zur Verfügung.

Infos zum Planungsstand

Da das Tiefbauamt des Kantons Thurgau in diesem und im nächsten Jahr die Hauptstrasse zwischen Unterführung und Kreisel saniert, möchte der Gemeinderat die Gelegenheit nutzen und mit baulichen Massnahmen beim Einlenker Industriestrasse für einen verbesserten Verkehrsfluss sorgen. An der Gemeindeversammlung wird der Gemeindepräsident die Einwohner über den aktuellen Planungsstand informieren. Ein konkretes Projekt mit Details zur Ausführung und zu den Kosten liegt noch nicht vor. In einem Rückblick wird der Gemeinderat darlegen, wie die Nutzung der ALST als Asylunterkunft des Bundes aus seiner Sicht verlaufen ist. 

Versammlung der Politischen Gemeinde Sulgen: Dienstag, 28. Mai, 19.30 Uhr, Auholzsaal