Freitag, 13. Dezember 2019

Sulgen. Vergangenen Sonntag begeisterte die FEG Brass Band Sulgen in einem tollen Ambiente mit einer musikalischen Reise von London über den Atlantik bis zurück ins alte Rom. Zum Weihnachtskonzert strömten rund 350 Personen in den Auholzsaal. 

Die FEG Brass Band Sulgen startete fulminant mit dem Klassiker «Oh du Fröhliche» in das jährliche Weihnachtskonzert – es schien ein klassisch besinnlicher Abend zu werden. Das änderte sich allerdings rasch. Mit ihrem offiziellen Startstück «Fire in the blood» von Paul Lovatt-Cooper spielte die Band eine Komposition, die sich aus besinnlichen und dramatischen Klängen zusammensetzte. Wie der stürmische Applaus zeigte, gelang es der Band offensichtlich, die vielen Konzertbesucher mit diesem anspruchsvollen Musikstück zu begeistern.

Musik aus Film «Titanic»

Was folgte, war ein szenisches Meisterwerk aus dem Jahr 1912. Die dramatische Geschichte des Passagierschiffs Titanic auf ihrer Jungfernfahrt, musikalisch interpretiert mit Liedern aus dem Film mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet – eine Querschnittskomposition der Extraklasse. Dieses Stück war definitiv eine Überraschung. Keine Szene wurde ausgelassen: der heroische Auftrag an den Schiffsoffizier, die Romantik, das Drama. Moderator Fisch stellte indes den weihnächtlichen Bezug her. «Vor Gott sind wir alle Nichtschwimmer», sagte er. Unser Rettungsring sei uns mit der Geburt Christi zugeworfen worden. Mit diesen Sätzen wurde das Publikum aus dem eisig kalten Wasser zurück in die warme, weihnächtliche Stube gesetzt. 

Gladiator in der Arena

Nach dem Abstecher in den Atlantik ging es nach Rom, in die Zeit kurz vor Christus. Zu Spartacus, dem römischen Krieger, der nach seiner Zeit als gefangener Gladiator selbst gegen die Römer kämpfte. Die Brass Band spielte das gleichnamige Adagio zum Knacken der Nüssli im Saal. «Hope», die nächste Komposition, forderte insbesondere das 3. Cornett mit engen Intervallen heraus, bevor es mit einem amerikanischen Weihnachtssong richtig rockig wurde. Auch Walzer durfte nicht fehlen – zumindest lud der Dreiviertel-Takt von «Mistletoe and wine» zum Mitschwingen auf den Stühlen ein, bevor schliesslich das bekannte «Stille Nacht» als letzte Zugabe gespielt wurde. 

Entspannte Musiker

Jürg Messmer, musikalischer Leiter der FEG Brass Band Sulgen, gibt sich nach dem Konzert sichtlich zufrieden: «Der heutige Abend war ein Erfolg.» Er weiss, was es bedeutet, ein solch diverses Repertoire an Kompositionen mit der Band zusammen einzuüben. «Zweieinhalb Monate haben wir wöchentlich geprobt», sagt Messmer. Am Konzertabend selber fällt ihm dann jeweils ein besonderer Job zu: «Ich muss dafür sorgen, dass die Musikerinnen und Musiker entspannt sind.» Das scheint geklappt zu haben. Der überzeugende Auftritt der FEG Brass Band hinterliess bei den vielen Konzertbesuchern einen nachhaltigen Eindruck.

(pd)